Unsere letzte Jugendmeisterschaft begann für uns mit einer verhältnismäßig langen Anreise. Während der Anreise fielen uns viele Wahlplakate auf, welche für Belustigung auf unserem Gelände sorgten, da doch einheitlich nicht die Meinung dieser Plakate geteilt werden konnte.

Seglerisch begann die Meisterschaft bzw. Besten-Ermittlung mit einem wie immer sehr guten Training bei Cristian. Da ich im Frühling mit am Gardasee war, konnte ich direkt dort weiter machen, wo ich aufgehört hatte. Cristian glänzte wie immer mit seinem aus unserer Sicht sehr gutem Training und seinen herausragenden Nachbesprechungen. Wir nahmen wahrscheinlich noch mehr aus seinem Training mit als am Gardasee und bereiteten uns somit gut auf die Meisterschaft vor.

In der Zeit des Vortrainings wurden wir schon bestens von dem alles entscheidenden Mann Jörk versorgt.

Die Meisterschaft begann so, wie wir es uns nicht gewünscht hatten. Mit Flaute! Wir versuchten direkt am ersten Tag drei Rennen, jedoch musste jeder Lauf immer nach 20 Minuten abgebrochen werden, da einfach der Wind fehlte. Dies war zu unserem Ärgernis, da wir in allen Läufen auf Rang 1 oder 2 lagen.

Der darauffolgende Tag war von noch weniger Wind geplagt. An diesem haben wir leider kein einziges Rennen rein bekommen. Jedoch machte sich auch wieder Jörk den Aufwand, schmiss zwei Optis ins Wasser und ließ uns wie blöde eine Strecke abpaddeln. Dabei verletzte sich leider Niklas am Fuß. Aber auch hier war Jörk zur Stelle. Nicht nur, dass er ein wahnsinnig guter Organisator und Bespaßer war, nein Jörk war auch noch Arzt und kannte mit seinem Bus den schnellsten Weg zur nächsten Praxis mit besserer Ausstattung zum Nähen, als er selbst vor Ort hatte. Abends – nach einer guten KV-Sitzung – gingen Robin und ich noch etwas segeln. Klar, was die Meisterschaft angeht, würde man sowas nicht machen, aber ohne diesen Abend wären wir wohl nicht zur Euro in die Türkei gefahren.

Der nächste Tag brachte uns tatsächlich Wind. Leider hatte unser nicht immer ganz nüchterner Wettfahrtleiter vergessen, die Wettfahrt-Anzahl zu erhöhen. Somit konnten wir nur 3 Läufe segeln. Mittlerweile hatte Robin auch gemerkt, dass seine neue Fock nicht läuft und auch die Start-Taktik erkannten immer mehr Segler. Somit kamen für uns nicht mehr ganz so glamouröse Ergebnisse wie zuvor raus.

Der letzte Tag brachte uns fünf Wettfahrten. Dies war alles andere als schön, jedoch musste dies so gemacht werden, um wenigstens ein paar Läufe rein zu bekommen. In den Wettfahrten verließ mich dann mein Kopf und auch Timon wurde etwas nervös. So machten wir einen dummen Fehler nach dem nächsten und rutschten von Platz zwei auf drei herunter. Der Abend wurde dann wie jeder mit einem guten Essen (wenn auch meist nicht vegetarisch) abgerundet und die Siegerehrung begann.

Die Siegerehrung fiel für unseren Geschmack etwas dürftig aus und auch wenn es nur eine Besten-Ermittlung war, hätte Robin seinen verdienten Meisterpokal ruhig überreicht bekommen können, statt ihn sich am Tresen abholen zu müssen. Die ersten drei Schiffe hatten natürlich wieder für eine nette und leckere Getränkeauswahl am Meisterabend gesorgt.

Ich möchte mich hiermit noch einmal ganz besonders bei dem Segelclub Rot Weiß bedanken für die Ausrichtung der Meisterschaft. Ein besonderer Dank geht an Jörk und seine Frau. Jörk sorgte wie erwähnt immer für unser leibliches Wohl. Selbst wenn es um einen Wasserschlauch für meine Bootspflege oder eine Stichsäge, um eine Ruderanlage mal eben zu reparieren, ging, hatte Jörk binnen Minuten eine Lösung. Wir kommen gerne nächstes Jahr zu den Uckermark Open und freuen uns auf ein Wiedersehen mit dem Verein.

Finn Soetebier – GER 4443