Bei der Anfahrt am Samstagmorgen in die Eifel prasselte der Dauerregen gegen die Windschutzscheibe. Aber der Wetterbericht hatte Besserung angesagt. Und tatsächlich, pünktlich zu unserer Ankunft, hörte der Regen auf und auch die Windverhältnisse sahen ganz passabel aus. Moderat zwar, aber viel Wind ist ja sowieso nicht mehr so unsere Sache. Dies galt dieses Jahr besonders, da Frank und ich seit dem letzten Hackebeil 2023 nicht mehr zusammen gesegelt waren. Der Wasserstand war dank der starken Regenfälle der letzten Monate noch sehr hoch. Es war somit sehr viel Platz zum Segeln und der Uferstreifen war gerade groß genug, um die Boote am Ufer neben der Slipstraße zu parken.
Das Hackebeil war dieses Jahr auch als Landesmeisterschaft ausgeschrieben. Deshalb standen 5 Läufe auf dem Programm. Stolze 36 Schiffe waren am Start. Die meisten davon Locals vom Rursee. Durch die starke Jugendarbeit von ABC, SCJ und SSCR ist der Pirat am Rursee die mit weitem Abstand größte Regattaklasse.
Es wurde denn auch pünktlich um 13 Uhr gestartet. Die Startschiffseite der Linie war zum ersten Start stark bevorteilt und dementsprechend war es dort voll und wir wurden etwas eingequetscht und kamen erst mit etwas Verspätung los.
Ein Schlag rechts raus, eher Holebug als Streckbug, wurde mit einer von rechts einsetzenden Böe belohnt und wir waren für die erste Kreuz wieder im Spiel. Nach der Luvtonne stellte sich dann aber heraus, dass unser Spifall falsch angeknotet war und es dauerte lange, bis der Spi dann richtig stand. Ben und Micha sowie Svenja und Butze waren schon deutlich enteilt. Wir konnten uns an dritter Stelle behaupten aber der Abstand nach vorne wurde immer größer und Ben und Micha konnten den Lauf gewinnen.
Der Start zum zweiten Lauf klappte dann bei uns optimal. Auf der ersten Kreuz lagen wir lange in Führung. Kurz vor der Luvtonne erwischte uns dann aber ein starker Linksdreher am rechten Ufer und wir waren wieder an dritter Position. Auf dem Vorwind-/Raumkurs konnten wir mit einem Leebogen wieder aufschließen und die folgende Kreuz fanden wir einen guten Rhythmus. Jeder Schlag passte und wir konnten mit gutem Vorsprung den zweiten Lauf beenden. Svenja und Butze wurden zweite vor Fynn und Henrik sowie Ben und Micha als vierte. Die ersten vier waren gesamt also noch dicht beisammen.
Das Warten auf den dritten Lauf zog sich dann lange hin. Der Wind drehte zeitweise stark nach rechts und die Bahn musste verlegt werden. Zeitweise sah es sogar so aus, als könnte gar nicht mehr gestartet werden. Aber dann setzte sich doch nochmal eine halbwegs konstante Brise durch.
Diesmal schien zum Start eher das Pin End bevorteilt. Wir hatten aber Ben und Micha unter uns und kamen nicht so doll weg. Dazu drehte der Wind dann noch nach rechts. Den Dreher konnten wir leider wegen der Untiefentonne nicht ausfahren und mussten dann wenden und einige Schiffe vorbeilassen. Die Wettfahrtleitung hatte für diesen Lauf die Orientierung des Kurses geändert. Es wurde nun gegen den Uhrzeigersinn gesegel. Das war uns zunächst entgangen. Bei einer richtig guten Startkreuz hätte das böse enden können ;-). Der Kurs war mit knapp 2 nm sehr kurz ausgelegt. Es ging mit Wind und Platzierung heftig hin und her und zum Schluss endeten wir auf Platz 5, was aus unserer Perspektive noch ganz ok war. Gewonnen haben die Schuhl-Geschwister Sebastian und Melina mit einem souveränen Start/Ziel-Sieg vor Ben/Micha, Fynn/Henrik und Svenja/Butze.
Danach war dann aber Schluss und der Abend wurde in SSCR-typischer Art mit fester und flüssiger Vollverpflegung in gemütlicher Atmosphäre auf dem Clubgelände organisiert.
Die Windvorhersage für den nächsten Tag war schlecht. Und das bestätigte sich dann auch. Flaute aus unterschiedlichen Richtungen ließen nicht mal einen Startversuch zu. Zumindest die Sonne meinte es gut mit uns und auch der Wettfahrtleiter hatte bereits um 12 Uhr ein Einsehen und beendete das vergebliche Warten auf den Wind. So blieb dann genug Zeit in Ruhe einzupacken und die ausgezeichnete Verpflegung des SSCR auch für den zweiten Veranstaltungstag zu genießen.
Bei der Siegerehrung wurden alle bedacht und es gab Veranstaltungsshirts für alle die rechtzeitig gemeldet hatten. Gewonnen haben Ben und Micha GER 4430 vor GER 4505 Svenja und Butze und uns GER 4267. Alle drei lagen nur jeweils einen Punkt auseinander. Auf Platz vier etwas unglücklich mit ebenfalls nur einem weiteren Punkt Rückstand Fynn und Henrik.
Nächstes Jahr gibt’s dann eine Jubiläumsveranstaltung. Das Hackebeil wird 50 mit hoffentlich ebenso guter Beteiligung.
Thomas & Frank
GER 4267