Zu den Rurseetagen am Aachener Boots Club kamen in diesem Jahr 25 Juniorenteams und 10 Yardstick Boote zusammen. Für das Wochenende versprach die Wettervorhersage ordentlich Wind. Nach der Anreise gesellten sich die Teams Freitagabend ins Clubhaus und schauten mit kleinen Empfangsproblemen dem Sturm geschuldet das EM Spiel Deutschland gegen Schottland. So startete das Wochenende mit einem schönen Sieg für Deutschland. Der Wind blieb uns über Nacht erhalten und frischte am Morgen nochmals auf, sodass manche Jugendteams im sicheren Hafen blieben – wie sich am Ende herausstellte, eine weise Entscheidung. Noch vorm ersten Start kenterten die ersten Boote durch und richteten sich zwar alle wieder auf, aber machten zum Teil auch den Rückzug in den Hafen.
Der ausgelegte Up & Down am Kermeter vorbei sorgte auf der Kreuz für viel taktisches hin und her, welcher Weg die besten Winddreher und Böen versprach. Auf dem Downwinder kamen dann die ersten Rursee typischen Knallerböen, bei denen sich die nächsten Teams ins Nass begaben. Bei der DLRG und dem ABC Rettungsteam kam gewiss keine Langeweile auf. Zwischendrin gab es auch etwas kuriosere Anblicke als gekenterte und treibende Piraten. Ein Team verirrte sich in einen Polyvalk und eines kollidierte mit der J70. Beiden Piraten brachen dabei die Masten. Währenddessen fegten pechschwarze Böen über den See und warfen die meisten restlichen Piraten früher oder später um.
Wir segelten zum ersten Mal bei Wind zusammen und kämpften zwar ebenfalls mit unseren Problemen – Bö kommt, Steuerberaterin knallt Traveller runter, Steuermann schmeißt Großschot auf, Boot gefühlt am Luvkentern – aber konnten uns trotzdem gegen die Böen behaupten und fegten auf dem Vorwinder dem Hauptfeld gerne davon. Ebenso wenig Probleme hatten Fynn und Henny (SVB & ABC), sowie Aike und Fabius (SCM), die in der Tageswertung gut vorne lagen. Paula, die gerade erst aus dem Auslandsjahr zurückgekommen war, legte sich mit Tim (ABC) zwischenzeitlich zwar auch auf die Seite, aber zeigte mit einem Sieg im ersten Lauf allen, dass sie nichts verlernt hatte.
Nach drei Läufen, viel Mastbruch, wenig Schotbruch und einigen Schwimmaktionen ging es schließlich für alle Übriggebliebenen in den Hafen zu einem leckeren Abendessen.
Der nächste Tag versprach zunächst weniger Wind, wurde letztlich aber nur latent weniger als am Tag zuvor. Diesmal mit Leichtwindtrimm mussten wir ordentlich kämpfen, um den dritten Platz vom Vortag zu halten und hatten diesen nach einem leicht verkorksten vierten Lauf fast abgeschrieben. Da Paula und Tim jedoch den letzten Lauf ebenfalls etwas weiter hinten als gedacht abschlossen und Charlotte und Gerrit (SCM) nach einer Kenterung gar nicht mehr dabei waren, schafften wir es knapp unseren Platz zu halten und durften uns bei der Siegerehrung über einen Koffergrill freuen. Vor uns Aike und Fabius, an die wir nicht mehr ran kamen, davor Fynn und Henny mit zwei souveränen ersten Plätzen an diesem Tag. Bestes Jugendteam wurden Moritz und Jan (ABC).
Wir danken dem ABC für die tolle Regatta, und die super Unterstützung auf dem Wasser bei so zahlreichen Notfällen.
GER 4361 Malte & Melina (SCWR und SHM)