Gemeinsam mit 11 weiteren Piraten aus dem Berliner Umland und Hamburg, zahlreichen Lasern und Europes trafen wir uns am 30. April und 1. Mai zum Willi-Möllmer-Gedächtnispreis an Havel und Wannsee beim Segler-Club-Oberspree. Gleichzeitig wurde an diesem Wochenende die Berliner Meisterschaft ausgetragen. Zum Glück hatten wir keine weite Anreise, sonst wären wir bei den Vorhergesagten 0 bis 6 kn für dieses Wochenende doch recht skeptisch gewesen.

Begrüßt wurden wir im SCO vom neuen Sportwart Björn Knittel und dem Regattateam des Berliner Yacht Clubs rund um Lorenz Buchler. Dieses Team soll auch im kommenden Jahr unsere Deutsche Meisterschaft ausrichten. Wir freuen uns!

Noch während alle ihre Boote aufbauten, Masten stellten und Segel hissten, sickerte so langsam durch was alle schon ahnten – Startverschiebung. Der Wannsee und die Havel vor der Pfaueninsel präsentierten sich spiegelglatt, nichts ging hier seglerisch. Gegen 13 Uhr wurde dann auch endgültig für den ersten Tag abgebrochen. Die Kameraden des SCO saßen aber nicht etwa untätig mit uns in der Sonne und ließen es sich gut gehen, sie bauten einen Spielplatz für die Kleinen und die Großen auf. So wurden Tischtennis und Badminton gespielt, aber auch die Seilrutsche war für viele von uns sicherlich ein Highlight. Nebenbei gab es zu jeder Stunde ein reichhaltiges Essensangebot angefangen beim Frühstücksbuffet, nachmittäglichem Kuchen und schließlich einem sehr leckeren Grillbuffet. Die „Jugend“ spazierte Kurzerhand zum Kladower Hafen, um dort ein hausgemachtes Eis genießen zu können, ehe es dann wieder zurück in den Verein ging und der Abend dort gemütlich ausklang.

Aufgrund der vielen noch zu segelnden Wettfahrten aller Klassen trafen wir alle am Sonntag schon eine Stunde früher als geplant im SCO ein. Der Start wurde auf 10 Uhr vorverlegt. Einige Segler zogen sich noch recht skeptisch um, sah doch der See noch recht flau aus. Wir alle wurden aber eines Besseren belehrt. Auf der Großen Breite an der Havel erwartete uns leichter aber absolut segelbarer Wind. Die Piraten konnten insgesamt 4 Läufe segeln, alle recht kurz mit gut einer halben Stunde Laufzeit.

In Hinblick auf die IDM im kommenden Jahr möchten wir hier erwähnen, dass es im Regattagebiet Wannsee die ÖPNV Fähre Kladow-Wannsee gibt. Einige von uns begegneten ihr schon auf dem Weg zum Regattagebiet. Anders als die Fährstrecke, lag die Fahrrinne der Havel mitten im Regattagebiet. Hier fahren die, wie wir sie nennen, „Schuber“. In Brunsbüttel werden sie wohl „Kümo“ genannt. Mit Ihnen sollten wir alle noch Bekanntschaft im 3. Lauf des Tages machen. Während des Zieleinlaufs wollten doch tatsächlich 4 Schuber an unserem Feld vorbei bzw. hindurch fahren, je 2 in jede Richtung. Wie gut, dass die Ziellinie genau zwischen beiden Fahrtrichtungen verlief und soweit wir es mitbekommen haben, sich alle doch recht gut durchmogeln konnten. Zum Glück trafen wir nur einmal auf die Schuber.

Der 4. Lauf bescherte uns den wohl kuriosesten Zieleinnlauf den einige von uns bisher erlebt haben: Mittig ca. 2 Meter vor der Ziellinie stand man plötzlich ohne Wind  während sie eine Bootslänge entfernt links und rechts sie einfach vorbei fuhren.

Den Gesamtsieg und damit den Titel des Berliner Meisters 2022 sicherten sich Detlef Hegert und Anton Paetzhold (Rangsdorf) mit den Platzierungen (5)-1-4-1 punktgleich vor Sascha Schröter und Holger Hoff (BERND) mit den Platzierungen (12)-2-2-2. Dritter wurden ganz überraschend wir, Patricia Begemann und Jannik Edinger (Berlin) mit den Platzierungen 6-(8)-1-5.

Wir durften dieses Wochenende ein top organsiertes Regattateam kennenlernen, dass das Beste aus dem Wochenende und dem Wetter gemacht hat. Vielen Dank dafür. Wir freuen uns jetzt schon auf die IDM im kommenden Jahr und möchten an dieser Stelle gleich ein bisschen Werbung machen auch für den Willi-Möllmer-Gedächtnispreis 2023 !

GER4406

Patricia Begemann und Jannik Edinger