Die Berliner Piratenregatten im Frühjahr haben gefühlt alle etwas gemeinsam: extreme Dreher, Windaussetzer, munteres „Gewürfel“ und natürlich schöne Landschaften und sehr gastfreundliche Vereine. Auch wenn das Revier Langer See/Seddinsee ganz sicher nicht zu unseren Favourites gehört, so kommen wir doch immer gerne wieder, weil der Segelclub Karolinenhof sich immer so viel Mühe gibt und es einfach eine rundum schöne Veranstaltung ist.

Da Martin seit Januar für 6 Monate an einem IT-Bootcamp teilnimmt und der unter anderem auch immer samstags stattfindet, darf ich mal mit ein paar Anderen segeln. Beim Willi-Möllmer war es noch Marie Bark und dieses Wochenende ist dann ihr Steuermann Maurice Bachmeyer bei mir aufgestiegen. Weil er am Freitag noch bis 22:00 Uhr arbeiten durfte, ist er am Samstag früh um 5:30 Uhr in Güstrow bereits losgefahren und gute 3h später konnte ich ihn dann im Karolinenhof in Empfang nehmen.

Leider hatten nur 12 Piraten gemeldet, was hauptsächlich daran liegt, dass es im Frühjahr einfach zu viele Piratenregatten in Berlin gibt, wo man sich gegenseitig die Teilnehmer wegnimmt. Trotz der geringen Teilnehmerzahl war es ein sehr starkes Feld mit vielen sehr guten Piratenseglern und entsprechend heiß und eng ging es auf dem Wasser auch her. Am Samstag hatten wir schönes Wetter bei ca. 20 Grad und 0-10 Knoten aus West. Wie bereits erwähnt sind die Bedingungen auf diesem Revier immer extrem und es gibt somit die Glücklichen und die weniger Glücklichen. Maurice und ich gehörten diesen Samstag auf jeden Fall zu denjenigen die mehr Glück als Verstand hatten. Im ersten Lauf (auf dem Seddinsee) erwischten wir auf der vorletzten Kreuz auf der linken Seite einen unglaublichen Privatdreher/Zieher und konnten von Platz 6 auf 1 vorfahren. Wir beiden mussten komplett hängen, während die anderen Teams gefühlt in Lee saßen. Gegen Höfti/Burkhard hatten wir dann auf dem Vorwinder keine Chance und konnten die Wettfahrt als 2ter beenden, knapp vor Daniel/Patrick. Höfti und Burkhard hatten den Sieg in dieser Wettfahrt auch deutlich mehr verdient als wir mit unserem „Glück“. Zwischen den Wettfahrten musste immer lange gewartet werden, bis die anderen Klassen (Ixylon und OK) auch im Ziel waren. An den Bedingungen ändert sich im Anschluss nicht wirklich etwas und somit wurde das 2te Rennen angeschossen. Das erste Dreieck war noch segelbar und dann wurde das Rennen abgebrochen, als wir in Führung lagen, was aber absolut richtig war, da wirklich kein Wind war und wir alle auf der Kreuz nur umhertrieben und der Wind hätte dann irgendwo wieder eingesetzt und alles durcheinander geworfen.  Der 2te Versuch die Wettfahrt zu Stande zu bekommen sollte funktionieren und wieder waren Höfti/Burkhard die Sieger, vor Kai/Marcel und Maurice und mir.

Nach der 2. Wettfahrt drehte der Wind auf Nord, wodurch ein Segeln auf dem Seddinsee nicht mehr möglich war, AP über A wurde dementsprechend gezogen. An Land wurde wieder eifrig gegrillt, getrunken und sich ausgetauscht über die speziellen Bedingungen.

Für den Sonntag war ein bisschen mehr Wind angesagt und wir schafften dann auch noch eine Wettfahrt auf dem Langen See bei Bedingungen, die prädestiniert sind für Donald/Phyllis. Die beiden konnten sich im Laufe des Rennen nach vorne arbeiten und ersegelten einen großen und sicheren Vorsprung und somit den wohlverdienten Sieg in der letzten Wettfahrt vor Kai/Marcel und Karl/Eberhard. Höfti/Burkhard und wir beide schafften es, sich konstant nach hinten zu segeln und landeten am Ende auf den Plätzen 5 und 7. Der Gesamtsieg ging verdient an Höfti und Burkhard vor Donald mit Phyllis und Maurice und mir. Womit wir super zufrieden waren.

Ein großes Dankeschön an den Verein, seinen Helfern und an unseren Wettfahrtleiter Tobias Willmann.

GER 4490
Andreas/Maurice