In diesem Jahr wollte ich eigentlich kürzer treten und mich mehr um meine große Familie kümmern, da ich den Piraten 4434 an Peter Anders verkauft hatte. Irgendwann klingelte das Telefon, ob ich nicht Lust hätte, auf dem Traunsee die IÖSTM zu segeln. Ich habe sofort ja gesagt, weil ich ja weiß, dass Peter sehr tiefenentspannt ist und wir auch schon ab und zu zusammen gut gesegelt sind.
Wir reisten schon ein paar Tage früher an und unsere lieben Frauen begleiteten uns nach Österreich. Unsere Unterkunft lag mitten in Ebensee auf dem Kalvarienberg und man musste nervenfrei sein, um bei der Pension „Haus Amsel“ anzukommen, da der Weg sehr, sehr eng war.
Susanne war von Montag bis Donnerstag unsere Reiseleiterin und Peter Anders unser Chauffeur, wir waren am Mondsee, Attersee, Wolfgangsee und haben uns auch einige Städte und das wunderschöne Hallstatt in der Umgebung angesehen. Manchmal kamen wir aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus, es war einfach wunderschön und sehenswert.
Am Mittwoch besuchten wir die Familie Alexander und Felicitas Lehner und machten auch einen Rundgang in ihrer gemeinsamen Firma. Es war sehr beeindruckend, was manaus Schafswolle alles herstellen kann und in welch einer hohen Qualität die Teppiche gefertigt werden, richtige Fußschmeichler. Abends waren wir dann noch zum Essen eingeladen, was uns sehr gemundet hat. Wir möchten uns noch einmal recht herzlich für die Einladung bedanken, es war ein sehr lehrreicher, lustiger und schöner Abend. Danke Feli und Alex!
Am Donnerstag war dann endlich die Vermessung, es gab keine Beanstandungen. Insgesamt hatten nur 17 Boote gemeldet, Alexander Lehner fiel krankheitsbedingt auch noch aus (Bandscheibenvorfall), und dann waren wir nur noch 16 Piraten, insgesamt also zu wenig für so eine tolle Veranstaltung.
Am Freitag war um 11:00 Uhr Eröffnung und um 12:00 Uhr der erste Start. Gesegelt wurden 3 Wettfahrten, 2 x Up and Down und nach Rundung der Tonne 3 segelten wir dann Halbwind unter Spinnaker ins Ziel.
Der Wind kam aus Nordost mit 1-2 Windstärken und wir mussten wie bei der EM 2015 auf dem gleichen Revier immer links zum Felsen segeln, wenn wir die Tonne 1 anliegen konnten, auf Steuerbord wenden. Wer der Meinung war, früher zu wenden und die Tonne 1 mit Backbord anzusegeln, wurde bestraft.
Wir hielten uns daran, leider nicht immer hundertprozentig und das kostete uns in der ersten und zweiten Wettfahrt den Sieg. In der dritten Wettfahrt änderten sich im Laufe des Rennens die Windver-
hältnisse. Wir segelten wieder zum Felsen, rundeten die Tonne 1 als Erster und verteidigten auf der Vorwindstrecke unseren Platz. Auf der 2. Kreuz segelten wir mit dem Hauptfeld nach links und
2 Piraten HUN 681 (Nora Erhardt/Tamas Kaman) und AUT 4 (Andreas Decker/AndreasGilhofer) segeltennach rechts. Nach kurzer Absprache entschieden wir uns für das Hauptfeld und wurden Zweiter hinter HUN 681, da der Wind nicht vorauszusehend nach rechts drehte und auf Grund des nachlassenden Windes Bahnverkürzung angezeigt wurde. Somit war schon an Tonne 1 Ziel.
Nach drei gesegelten Wettfahrten waren wir Erster mit 7 Punkten, Zweiter AUT 4 mit 16 Punkten und Dritter GER 4299 (Jens Bauditz/Markus Kastanek) mit 17 Punkten.Für die nachfolgenden Wettfahrten ergab sich so schon einmal eine gute Ausgangsposition.
Am Samstag dann wurde nach einer Startverschiebung gegen Mittag die 4. Wettfahrt gestartet. Nach optimalem Leestart lagen wir nach der Startkreuz und der Vorwindstrecke in Führung. Leider ließ der Wind auf der 2. Kreuz immer mehr nach, so dass sich der Wettfahrtleiter entschloss, dieses Rennen abzubrechen. Zu einem erneuten Start kam es an diesem Tag leider nicht mehr.
Der Sonntag begann zum angesetzten Startzeitpunkt mit einem Wolkenbruch und leider blieb wiederum der Wind weg. Aufgrund der Wolkendecke über den Bergen konnte sichkeine Thermik aufbauen. Somit blieb es bei der Zwischenwertung vom Freitag. Da keine 4 Wettfahrten zustande kamen, wurde aus der IÖSTM eine „Schwerpunktregatta“ ohne Meistertitel. Schade!
Die Reise hat sich trotzdem gelohnt und wir möchten uns bei dem Segelclub Ebensee recht herzlich mit einem dreifachen Hacke…, Hacke…, HackeBeil bedanken.
Peter Anders und Paul Merten