Viele Jahre richtete der Schweriner Yachtclub im Frühjahr eine Regatta für Piraten aus, auch dank der Organisation durch unseren Piraten-Paul Peter Merten eine gern besuchte Regatta. Irgendwann schlief aber der Wind ein und die Regatta auf einem der schönsten Seen Deutschlands (übrigens der viertgrößte See) verfiel in einen Dornröschen-Schlaf. Es konnte doch wohl aber nicht sein, dass dieser Dornröschen-Schlaf wie im Märchen 100 Jahre andauern sollte.

Vor gut zwei Jahren kamen mein Schwager Peter und ich auf einer Veranstaltung mit dem Sportfreund Jörg Zimmermann, Mitglied beim Schweriner-Segler-Verein von 1894, ins Gespräch und fragten ihn, ob er es sich nicht vorstellen könnte, erneut eine Piraten-Regatta auf dem Schweriner See zu etablieren. Die Pläne wurden konkreter und im Herbst des vergangenen Jahres wurde unter Mithilfe von Andreas Ebel ein freier Platz im Regattakalender gefunden. Leider legte sich Steinhude auch auf diesen Termin, so dass für den Neustart „nur“ 17 Meldungen zustande kamen. Aber zu den Piraten gesellten sich noch die 20er Jollenkreuzer mit sieben Meldungen, so dass doch ein Anfang für eine schöne Regatta auf dem Schweriner See gemacht war. Freitagabend fanden sich die ersten Piraten ein und nahmen einen Teil der Wiese hinter dem Schweriner Marstall in Beschlag. Die Innenstadt von Schwerin ist nur einen Katzensprung entfernt. Das Gelände des SSV liegt auf einer Insel in Sichtweite des Schweriner Schlosses und ist nur durch eine kleine Brücke vom Festland getrennt. Idyllischer geht es kaum.

Der Samstag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und herrlichem Wind zwischen 3-4 Windstärken, der sich aber nicht entscheiden konnte, aus welcher Richtung und in welcher Stärke er denn wehen wollte. Wie man trotz drehender Winde und Stärke locker damit umgeht, zeigten uns Alois Schmidtchen mit seinem Vorschoter in bester Bruno-Martens-Manier: zweimal rechts raus bis zum Anschlag und alle anderen hatten das Nachsehen. Und dass man mit der MV-Jugend rechnen muss, zeigten uns Marc und Daria mit ihrem Sieg in der 3. Wettfahrt. Leider zeigte sich der See am Sonntag von seiner spiegelnden Seite ohne Wind.

Den Gesamtsieg ersegelten sich wieder einmal Ines und Thomas, gefolgt von Andreas mit neuer Vorschotfrau Marie. Uns blieb der nicht einfach erkämpfte 3. Platz. Irgendwie dachte ich, ich kenne den See, aber dazu braucht es doch ein paar neue Erfahrungen und Regatten auf diesem Traumrevier. Ganz herzlich möchte ich mich beim ausrichtenden Verein SSV 1894 für eine toll organisierte Regatta bedanken. Das samstägliche Grillbüfett mit reichlicher Auswahl, die entspannte Atmosphäre mit netten Gesprächen bis in den späten Abend ruft nach Wiederholung im nächsten Jahr. Nach der stimmungsvollen Siegerehrung wurden wir auch noch mit Kuchen und Kaffee versorgt. Die Gemeinschaft Verein, 20er Jollenkreuzer und Piraten hat einfach gepasst. Und als Joker Schloss, Schweriner Altstadt (beides fußläufig entfernt) und See- das sollte sich bei einer Neuauflage im nächsten Jahr wirklich keiner entgehen lassen. Ich hoffe, die Neugier ist geweckt. In diesem Sinne: Hacke Beil!

Pirat 4434   Peter Anders