Was für ein herrliches Wochenende in Steinhude; es wären noch mehr Piraten dabei gewesen, wenn sie es vorher gewußt hätten ! Sonne satt, etwas streifiger Ostwind mit Stärke 3 im Mittel und eine – wie immer – gastfreundliche BSV erwarteten die neunzehn Mannschaften aus vielerlei Piratenhochburgen, die mit der Anreise alles richtig gemacht hatten. Dabei war die Qualität des Feldes diesmal vor der Quantität zu sehen.
Viele Teams gestanden am Samstag, in der ein oder anderen Situation mal kurz Letzter des Feldes gewesen zu sein. Auch uns erwischte es gleich an der Luvtonne der ersten Wettfahrt und es dauerte einen ganzen Schenkel, bis die rote Laterne abgegeben werden konnte.
Die Quereinsteiger Stefan und Nils Theuerkauf (SVTH) dominierten die Serie, Frieder und Julius (SVWS) steigerten sich im Laufe und schlossen mit Platz zwei ab, auch wenn sie sich beim Reinfahren vor dem letzten, dann abgebrochenen fünften Lauf etwas verrechnet hatten. Die z.T. unberechenbaren Winddreher und -aussetzer brachten viele zur Verzweiflung; vieles, was man sich taktisch zurechtgelegt hatte, kam dann doch anders. Das dritte Rennen am Samstag drohte kurz vor dem Ziel an der 70 Minutengrenze zu scheitern, und dann setzte der Wind doch links wieder ein.
Das Anlegebier und andere Getränke versöhnten und liefen besonders gut die trockene Kehle herunter, und der kleine Snack (fleischig oder vegan) war schnell verputzt.
Dann flohen wir vor den Mücken ins Clubhaus, um das gemeinsame Essen einzunehmen und die Wettfahrten noch einmal Revue passieren zu lassen. Von den Zutaten eher einfach gehalten, aber reichlich schlugen erst die Piraten mit dem grünen Bändchen, dann die mit dem roten Bändchen und auch immer wieder Anne & Björns Nachwuchs zu.
Die artigen Piraten verlegten die Partymeile und Astra-Pils-Kisten wie vorgesehen an den vorderen Bereich des Grundstückes in Slipnähe, um etwaige BSV-Mitglieder beim Schlafen nicht zu stören. Besonderes Highlight der Geburtstag von Gwendolyn, noch am nächsten Morgen waren vereinzelt Partyhütchen auf dem Wasser zu sehen.
Am Sonntag fuhren wir nach einer kurzen Startverschiebung an Land den langen Weg zur Regattabahn noch einmal runter, denn die Thermik setzte langsam wieder ein. Die Wettfahrtleitung war zufrieden, noch einen einigermaßen fairen Lauf geschafft zu haben. Der letzte Lauf endete dann an der Luvtonne vorzeitig – für Fynn und uns viel zu früh.
Ein Bild ist mir noch positiv im Blick: Lars Kruse (Letzter der ewigen Rangliste, aber sonst richtig in Ordnung) segelte als Vorschoter erstmals mit seinem Sohn Peer, der gerade die Opti-Kaderwelt verlassen hat (und den 29er gefunden hat) zusammen auf dem BSV-Clubpiraten Dagö. Nach kurzem Trainingsschlag wurde der vorgefundene Trimm erstmal fachkundig in Frage gestellt und grundlegend vor allem von Butze umgestellt. Es war toll mit anzusehen, wie das Familienprojekt dann auf dem Wasser lautstark funktionierte. So soll es sein in der Piratenklasse – generationsübergreifend und mit viel Wissen weitergebend.
Die Preisverteilung wurde schnell anberaumt, langsam kamen alle zusammen. Das Siegertreppchen füllte sich und wir waren dabei. Einige hatten es nicht sehr eilig und aßen noch einen kleinen Snack auf der Terrasse, wo man einfach den besten Blick aufs Meer hat. Die BSV ist von den Anlagen her und personell gut gerüstet, um nächstes Jahr erneut Gastgeber für die IDM zu sein.
Jochen & Marika