Bevor wir zum Bericht über die IDM 2022 kommen, müssen wir erstmal die Stimmung etwas auflockern.. also 1,2,3 – TOOOOMBOOOLLLAAAAA!!!

Hoch motiviert machten wir uns auf den Weg zum Dümmer – bekanntlich einer unserer Lieblings-Reviere. Die Wettervorhersage veranlasste uns zwar warme Kleidung einzupacken aber wir hatten auch Lichtblicke: endlich wieder Segeln und endlich hatten die Quarantäne-Pfunde auch mal ihren Vorteil, denn die Windvorhersage versprachen anstrengende und schnelle Wettfahrten. Je nach Vorhersage mit 23 oder 28 kn Wind in Böen und das die ganze Woche! Also vorsichtshalber noch ein paar Schmerz- und Magnesiumtabletten eingepackt…

Der Dienstag lief noch relativ entspannt: ein bisschen Vermessung, ein bisschen segeln nach der langen Pause und dann noch ein bisschen Segel zurecht schneiden (Danke Julius!) und dann stand einem Start am nächsten Tag nichts mehr im Wege. Die KV-Versammlung verlief entspannt und Bens 30. Geburtstag durfte natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Aber am Ende konnte man zumindest eine Lehre mitnehmen: wenn man sich auf eine persönliche Segelnummer bewirbt, sollte man die Nummer anscheinend besser nicht auf der Versammlung nennen – aber warten wir mal ab, wie viele Bewerbungen es dann auf die 15 gibt.

Der erste Segeltag startete am Mittwoch um 13 Uhr bei gutem Wind. Frieder & Julius und Svenja & Butze, zeigten dann auch in den ersten beiden Läufen ihre Ambitionen. Jeweils mit einem 1. und einem 2. beendeten beide Teams den erfolgreichen Tag. An Land angekommen gab es dann auch direkt ein leckeres Stegbier und Häppchen, die natürlich jedem Segler nach nem anstrengenden Segeltag gut schmecken. Diese waren dann zur Freude aller ein fester Bestandteil des Programms nach jedem Segeltag. Die erste Ehrung der Tagessieger sollte dann auch das Endergebnis schon wiederspiegeln – aber das konnte da natürlich noch niemand wissen und hätten wir auch nach der langen Pause nicht ahnen können. Und dann kamen wir Segler in den Genuss der ersten von insgesamt vier Tombolas – man muss dabei gewesen sein um es wertschätzen zu können. Ein Entertainment, das seines gleichen sucht – mit Stimmungsmache und Akrobatik fast wie im Zirkus.

Am Donnerstag hatte der Wind kein bisschen nachgelassen und da für Freitag sogar noch etwas mehr angekündigt war, kündigte Thomas bereits 4 Wettfahrten für den Tag an. Die zog er dann auch durch – ja, die Oberschenkel, Arme und Bauchmuskel brannten und der Rest des Körpers irgendwann auch. Auf den Vorwindern und Raumkursen kam man schon ohne Spi auf die Glitsche und wenn der Spi stand wurde es so richtig schnell. Zur dritten Wettfahrt wurde der Kurs von zwei auf drei Runden geändert und bei dem ein oder anderen kam die leise Hoffnung auf, dass der Wettfahrtleiter sich doch für drei Rennen an dem Tag entschieden hatte, aber bei Nachfrage am Startschiff wurden diese Hoffnungen schnell zunichte gemacht.  Also noch schnell ein zusätzlichen Snack in den Körper und los gehts. Nicht dass der Kurs nicht vorher auch schon anstrengend war aber dieses Rennen verlangte den Teilnehmern mit noch ein bisschen mehr Wind wirklich alles ab. Es sollte dann auch unser Streicher werden.

Zur vierten Wettfahrt, entschied man sich dann wieder für die zwei Runden und nachdem die letzten Kräfte nochmal gebündelt wurden, klappte es auch direkt wieder besser.

Bilanz zum Donnerstag:

  1. Lernen durch Überforderung funktioniert ist aber anstrengend
  2. Alle Crews kamen erschöpft an Land
  3. Das Material litt genauso wie der Körper
  4. Nicht nur wer schön sein will muss leiden, sondern auch wer schnell sein und Spaß haben möchte

Im Gegensatz zum Morgen, als wir den Spi zogen um zur Regatta Bahn zu kommen, ließen alle Boote den Spi auf dem Weg zurück in den Hafen eingepackt.

Nach einer kurzen Dusche an Land wurde ein Festmahl zum Abendessen kredenzt.

Am Freitag kam wie angekündigt zu viel Wind und man entschied sich lieber im sicheren Hafen zu bleiben. Am Finaltag hatte der Wind nicht wirklich nachgelassen aber genug, um die erste Wettfahrt des Tages zu starten. Doch als dann plötzlich die Windfront kam, entschied man sich zunächst für Startverschiebung an Land. Für uns ein Nervenkitzel, denn zum 4. Platz waren es dann auch nur noch ein Punkt. Erstmal hieß es dann warten und Thomas Gote dabei beobachten wie er einsam und alleine den Wind vorne auf dem Ausleger misst. Da hierbei aber immernoch Windgeschwindigkeiten bis 29 kn gemessen wurden, entschied er sich den Tag zu beenden. Für unser Ergebnis hätte es schlechter laufen können.

Nachdem viel Überredungskunst geleistet wurde, entschieden wir uns dafür doch noch den Meisterabend mitzumachen und erst am nächsten Tag Abschied zu nehmen. Die ausgelassene Stimmung konnte nicht mal durch einen kurzen Besuch der Polizei aufgehalten werden und es wurde noch tief in die Nacht gefeiert. Fazit: Trinkbrillen sind nicht nur auf Kindergeburtstagen der letzte Schrei!

Am nächsten Morgen wurden wir (trotz nächtlichen Ruhestörern) zufällig sehr früh wach und traten die Heimreise an. Wir hatten bis dahin glücklicherweise gelernt, dass „Bulli über Nacht abschließen“ keine schlechte Idee war. Ein letzter Blick auf den Dümmer und die tolle Woche war mal wieder vorbei. Thomas Gote und die SVH schafften es wieder einmal keine Segler-Wünsche offen zu lassen und dafür kann man nur ein herzliches Dankeschön aussprechen – TOOOOMBOOOLLLAAAAA (ja irgendwann passte es zu allen Ereignissen)

Ben und Mischa – GER 4430