Immer wenn der Aasee ruft wird einem klar, dass das Ende der Segelsaison naht. Das Laub färbt sich, die Sonne scheint, geht aber früh unter. Aber das besondere Flair muss man erlebt haben! Nur bei dieser Regatta kann man seine Gegner von der Tribüne an Land beobachten und schlau reden um dann in der nächsten Wettfahrt wieder selber voll im Geschehen zu sein. Das diesjährige Motto „90er Jahre“ passte bei mir ziemlich gut, da ich seit 1992 (erster Aaseepokal mit Mottoparty) jedes Jahr teilgenommen habe. Dass meine Verkleidung sogar abends prämiert wurde, war so nicht zu erwarten. Aber der Reihe nach…

Wie jedes Jahr fuhr ich Freitagmittag entspannt nach Münster los, nur diesmal ohne Boot, weil „Hein Daddel“ bereits verkauft war. Basti und Lukas waren so nett uns auszuhelfen. Nach einem gemütlichen Stadtbummel mit Einkehr im ehemaligen Aegidi-Grill traf man sich abends oben im Clubhaus. Ein netter, geselliger Abend war die Folge. Gegen 00:30 Uhr leerte sich dann das Clubhaus ziemlich abrupt, die „Jugend“ zog es nochmal in die Stadt. Das ließen wir aus, denn am Aasee braucht man seine Kräfte.

Der Samstag begrüßte uns mit Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und sehr leichtem Wind. Typisch Aasee! Nach und nach stellte sich emsiges Treiben ein. Boote wurden aufgebaut, gekrant und Liegeplätze gesucht, denn die Boote bleiben über Nacht im Wasser. Das Meldebüro war eifrig damit beschäftigt die Gruppen einzuteilen. Chefeinteiler Carsten Wiegel hatte aber alles im Griff. Um 12:30 Uhr fand die Steuermannsbesprechung mit anschließender Bekanntgabe der Gruppen statt. Sofort kam Bewegung in die Segler. Die Großsegel wurden angeschlagen, Segelnummern umgeklebt, ein kurzer Trimmschlag gesegelt und ab 13:15 Uhr nahm das Schicksal dann seinen Lauf. Trotz aller Erfahrung und Lesen des Wassers hatten andere die Nase vorne. Nach einer guten Runde war auch schon Ziel. Allerdings dauerte es alles seine Zeit bei dem spärlichen Wind. Alle segelten an Land, die Boote und Besatzungen wechselten und ein neues Rennen begann. So wurden am Samstag drei Wettfahrten geschafft!

Danach gab es Stegbier was vom benachbarten Wirt des A2 gesponsort war. Es konnte viel philosophiert werden, denn Glück und Unglück lagen an diesem Tag eng beisammen. Musik der 90er Jahre schwappte über das Gelände, die liebevoll geschmückte Halle wurde geöffnet und das Abendessen konnte beginnen. Erst die Ruhe vor dem Sturm, dann wurden die Tore geschlossen (die Anwohner danken es) und der Sturm brach los. Zwischenzeitliche Freigetränke, Verkleidungsprämierungen und das legendäre Mitternachtsbuffet hielten die Meute bei Laune. Wir klinkten uns dann kurz nach halb aus.

Der Sonntag begann mit einem entspannten Frühstück im Clubhaus. Die Gespräche waren alle noch sehr ruhig, der Wind auch. Von den ersten Bootsplanen wurde der Morgentau geschüttelt und erste Focken gehisst.
Nach einer kurzen Startverschiebung, konnten noch drei weitere Wettfahrten gesegelt werden. Mit klarem Blick und der Routine von 27 Aaseepokalen konnten wir noch zwei Tagessiege erkämpfen und uns somit den dritten Podestplatz sichern. Zweite wurden Jan-Bernd und Katrin und neuer Aaseekönig und damit auf dem Zenit seiner Segelkarriere wurde Carsten Wiegel mit Vorschoter Thorsten Krug vom SCM. Nebenbei haben wir damit auch die 50 Boote in der Jugendrangliste gesichert und dürfen damit auch nächstes Jahr eine IDJM ausrichten.

Wir bedanken uns bei den Organisatoren und Helfern für ein perfektes Wochenende, lediglich am Wind hat es ein wenig gemangelt.

Butze + Andi