Der Werbellinsee hatte auch dieses Mal wieder einige Überraschungen parat. So könnte man beginnen.

Aber mal von vorn. Am Freitag Nachmittag trudelten die Segler, samt ihrer Auto-, Zelt-, Womo-Karavane beim SV Stahl-Finow ein. 17 Piraten, 27 Ixylons, 19 R-Jollenkreuzer und leider nur 5 420-er wollten sich über den See hermachen.

Wir bereiteten das zünftige Abendbrot vor, mit den Willmännern. Au Backe, hätte ich jetzt Willmänn:innen schreiben müssen? Biene war doch auch dabei. Ja leck Asch. Will doch eh keiner so quatschen, außer die bekifften Berliner aus Friedrichshain/Kreuzberg. 😉

Es wurde wieder mal Schaschlik mit viel Gemüse auf unserem XXL-Elektrogrill zubereitet. Wer weiß wie lange uns der Umwelt-Ministrone dass uns noch erlauben wird?! Und auch das bloße Zusammensitzen wird ja ganz sicher im frühen Herbst wieder äußerst gefährlich werden. Der Klabauter-Karl schärft ja schon wieder seine Waffen. ;-((   (kotz, würg…)

Na auf jeden Fall tropfte dem einen oder anderen Segler ganz schön der Zahn, bei dem Grill-Duft der aus unserer Ecke zog. Ein kleines Getränk gab es dann auch noch, aber alles im Rahmen.

Samstag ließ der Wind dann erstmal auf sich warten. Startverschiebung an Land, war auch die richtige Antwort der Wettfahrtleitung. Aber als sich dann ein laues Lüftchen aus Nord-Ost über den See hermachte, wurden alle hinausgeschickt. Irgendwann schien endlich Stärke und Richtung günstig genug für einen Startversuch zu sein. Und los ging´s. Einige fuhren aus Lee nach links, andere kämpften sich über die Mitte und der Rest versuchte halb rechts sein Glück. Christopher von ganz links wurde es zum Schluss. So angespornt setzte er blitzartig den Spi. Leider war ein Stück Saling im Weg und die oberste Bahn fetzte einmal quer durch. Wer nun dachte, na die haben wir gleich, war schief gewickelt. Diese riesige offene Stelle zog nicht minder auf den vorlichen Kursen. Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt an die Versuche, ich glaube von Manfred Curry, oder Plau Elvström. Einer von denen hat damals spezielle große Löcher in die Spis reinkonstruiert, um den Überdruck abzubauen. Wurde aber nicht so richtig weiterverfolgt. Bleibt ja auch überall hängen der Mist. Na auf jeden Fall konnte „Jantz eckig“ trotz aller Bemühungen von unserer Seite den Sieg nach Hause fahren. Und Hegi und Rainer konnte gerade noch so vor dem Holz-Hegi-Bruder mit Sarah den Dritten sichern. Daniel und Patrick mussten einen Penalty von uns korrigieren und landeten gerade noch vor Rex und Rico. Nerven brauchte man auf jeden Fall für dieses Rennen. Aber ohne die ist man eh aufgeschmissen.

Ein zweites Rennen wurde dann noch für die 20-er und die Ixys gestartet. Als der fast komplett nachließ, wurde für uns in den letzten Startminuten zum Glück verschoben. Danke. Kurze Zeit später hatte die Wettfahrleitung auch für die anderen Klassen ein Einsehen und setzten „N über H“. Mit dem letzten Hauch Wind und Schlepp-Unterstützung von Urgestein Ecki Döblitz erreichten wir das Land. Nach kurzer Zeit kamen wieder verlockende Wolkenfelder, welche der Wettfahrtleitung aber leider nicht genug schienen für einen erneuten Start-Versuch. So blieben wir also an Land und bereiteten uns auf die von allen ersehnte legendäre Abendveranstaltung vor. (Ich weiß eigentlich gar nicht, wie viele wegen des puren Segelns kommen?!)

Die Band hatte richtig „Bums“ auf der Kalotte und rockte die Teilnehmer durch den Abend. Und in den Pausen heizte der DJ der Segler-Meute immer mehr ein. Es gab Gerüchte, dass der eigentliche „Sänger“ nicht da war. Ja mein Gott, wir segeln ja auch nicht jeden Tag gleich gut… 😉

Als der DJ dann zu später Stunde komplett übernahm, war der Dancefloor meistens brechend voll. Stimmung, wie die Segler dieser Boots-Klassen sie lieben. Irgendwer hat nachts leider das Herren-WC etwas vollgegöbelt. ;-( Das hätte doch auch in die Hecke gepasst?!

Am Sonntag wurde wegen Windmangel der Start dann auch etwas nach hinten verschoben. Aber nach einigem Warten ging es dann wieder los. Au warte musste man hier manchmal stark sein. Gerade noch hoch am Wind, ging es kurz darauf Bergab. Auf der zweiten Kreuz setzten Ronald und Enrico den Rechts-Blinker und waren plötzlich Ersten am Luvfass. Völlig richtig wurde auch sofort gehalst. Aber irgendwie warteten sie in einem schwarzen Loch wieder auf den Rest. Heino und Jörg konnten zum Ende dieses Rennens ihre Leichtwind-Müritz-Qualitäten voll ausspielen und zeigten dem Rest, was ´ne Harke ist. Marco und Jonas waren glaube ich Zweiter, aber etwas zu forsch am Start (UFD). Und Rex und Rico zogen am Sonntag ihre Bahn wie ein warmes Messer durch die Frühstücks-Butter. Hegi und Rainer konnten immer gerade noch so dranbleiben. Wir haben uns das alles etwas auf der Entfernung ansehen müssen. Ich weiß auch nicht, was los war. Ich hab´s nicht kapiert.

Beim letzten Lauf konnte Marko und Jonas dann ein Start-Ziel-Sieg hinlegen, aber ohne Streicher war das alles vergebens. Rex und Rico waren nicht zu bremsen und landeten wieder vor Hegi und Rainer im Ziel. Kristin und Marc fuhren einen schönen vierten Platz ein und wir durften gerade noch so vor Christopher und Eckart einlochen, der in seinem Heimat-Verein glaube ich mehr vorhatte. Daniel und Patrick hatte keine Nerven mehr für dieses WE, kürzten die Sache ab und fuhren dem goldenen Krahnhaken entgegen und hatten schon verladen als wir uns noch vom See quälten.

Die Sieger- und Platzierten-Ehrung nahm dann auch noch etwas Zeit in Anspruch, aber dann konnten wir uns alle mehr oder weniger in den Ferien-Rückreise-Stau stellen und die Wunden der spannenden Wettfahrten lecken. Aber die Segel-Bedingungen werden wohl in den nächsten Jahren nicht besser werden als unser verkorkstes globales Klima mit seinen Wetter-Kapriolen.

Hegi und Rainer haben zu Recht mit drei schönen Dritten Plätzen gesiegt, vor Rex und Rico und uns als völlig überraschte Dritte. Mit 12 Punkten wird man sonst selten Dritter. Aber der See machte es allen auch besonders schwer.

Auf jeden Fall, geht nochmal ein großes Dankeschön an das gesamte Team der SV Stahl-Finow, die wieder einmal eine super Organisation an den Tag gelegt hat, um uns Aktiven Seglern ein schönes Regatta-Wochenende zu bieten. Ihr seid „Klasse“.

Bis nächstes Jahr
Lippi, Beil-4263