Jahresbericht KV-Pirat GER 4453

 

Als wir im Februar die Information erhielten, dass wir in diesem Jahr den KV-Pirat bekommen, war die Vorfreude auf die Übergabe riesig. Wir hatten den Piraten zwar schon auf der Boot gesehen, doch konnten es kaum erwarten, ihn mit nach Hause zu nehmen und das erste Mal zu segeln.

Natürlich wollten wir unser Boot direkt testen, doch zuvor musste die Persenning noch ein wenig geändert werden. Trotzdem konnten wir schon am nächsten Wochenende das Boot zum Rursee bringen und segeln. Der Unterschied war unverkennbar und wir hatten unser neues Boot direkt liebgewonnen, denn es funktionierte alles einwandfrei. Nach zwei viel zu kurzen Tagen auf dem Rursee packten wir das Boot dann erneut ein, denn nun ging es nach Italien zum Gardasee-Training.

 

4453 1Das Gardasee-Training

Bereits im letzten Jahr wurde uns das Training am Gardasee ausdrücklich empfohlen und dieses Jahr kamen wir dann auch zum ersten Mal nach Italien zum Segeln. Der See präsentierte sich vor der beeindruckenden Bergkulisse am Mittwoch bei der Anreise mit Sonne, blauem Himmel und mit ausreichend Wind von seiner besten Seite. Am selben Abend traf man sich noch zufällig in einer Pizzeria, denn die meisten Segler wussten schon, wo die Pizzen größer als der Teller waren und einfach nur köstlich schmeckten. Am Donnerstag ging es dann, nach einer kleinen Ansprache von Christian, für viele zum ersten Mal in dieser Saison aufs Wasser. Und das wieder bei schönstem Segelwetter, sodass die Stimmung bestens war. Der Wind drehte pünktlich und die Sonne schien weiterhin, sodass man nicht unbedingt den Eindruck hatte, über Ostern zu segeln. Und auch bei uns auf dem Boot lief alles rund, denn  wir hatten ja auch perfektes Segel-Wetter und ein wundervolles Boot. Zudem wuchs durch den starken Wind das Vertrauen in das Material und wir hatten eine Menge Spaß, denn bisher waren wir nur bei wenig Wind mit diesem Boot unterwegs. Am nächsten Tag war das Wetter zwar immer noch schön, jedoch nahmen Wind und Sonne über die Woche immer weiter ab. Doch auch das störte das Training nicht, da man jeden Tag etwas lernte. Am Sonntag Abend gingen wir auch noch mit Christian und den mitgereisten Eltern essen, was mittlerweile eine schöne Tradition geworden ist. Am Montag war dann offizielles Ende, was gefühlt viel zu früh kam, jedoch blieben wir noch einen Tag länger, denn das Training war viel zu schön und wir hatten immer noch Lust auf`s Segeln. So gingen wir auch am Montag noch mit einigen Booten aufs Wasser, um Abschied von dieser tollen Wochen zu nehmen, denn am Nachmittag kam nach einem Vormittag mit Sonne auch noch einmal etwas mehr Wind und rundete diese tolle Woche ab. Da dieses Jahr insgesamt für den Gardasee eher wenig Wind gewesen ist, blieben wir trocken und auch das Material wurde geschont. Christian schaffte es, mit kleinen Tipps und wenigen Worten das Gefühl fürs Segeln bei uns neu zu entwickeln. In den Trainingstagen konnten wir uns ganz aufs Segeln konzentrierten, mit dem Boot und den Segeln experimentieren, als Mannschaften zusammenwachsen aber auch viel von den anderen Teams lernen. Wie immer bei den Piraten war die Stimmung auch neben dem eigentlichen Segeln untereinander klasse. Jeder half, wo er konnte, mittags wurde dem Sandwichtoaster alles abverlangt und wir saßen auch abends noch viel zusammen.

So hat das Training in diesem Jahr uns aber auch alle andren sehr begeistert und ich denke, dass wir viel gelernt haben und uns weiterentwickeln konnten.

 

1. Jugendpreis der Stadt Olpe (03.-04.04.14)

Nachdem das Training am Gardasee so gut verlaufen war, fuhren wir mit Zuversicht und hohen Erwartungen am 3. Mai früh morgens zum Biggesee. Zu erwähnen ist jedoch noch, dass eine Woche zuvor die Landesjugendmeisterschaft in Haltern nicht ausgetragen werden konnte, da sich zu wenige Jugendmannschaften gemeldet hatten. So wurde der Westfalenpreis gleichzeitig die Landesjugendmeisterschaft. Bei schönem Wetter und gutem Wind starteten wir pünktlich um 14 Uhr und  mussten feststellen, dass bei uns auf dem Boot gerade alles stimmte, denn wir konnten alle drei Läufe an diesem Tag mit komfortablem Vorsprung gewinnen. Und als wäre der Tag mit diesem Ergebnis nicht schon perfekt, wurde der Tag durch die Organisation und vor allem durch die Verpflegung an Land unvergesslich. Am nächsten Morgen gab es wieder ein üblicherweise wunderbares Frühstück, doch leider spielte heute der Wind nicht so ganz mit und somit blieb es dann bei den Ergebnissen vom Vortag.

So konnten wir uns den Titel als Landesjugendmeister NRW 2014 sichern und werden dieses Wochenende  immer in guter Erinnerung halten.

 

2. Rurseetage (31.-01.06.14)

Die Rurseetage war unsere erste Regatta mit dem neuen Boot auf unserem heimischen Gewässer. Obwohl es auch schon anders vorgekommen sein soll, präsentierte sich der Rursee mit eher verhaltenem Wind. Trotzdem war es möglich zwei Läufe zu segeln, die wir auch Dank des Heimvorteils gewinnen konnten. Für uns wie auch für viele andere war die Verlosung am Abend ein besonderer Höhepunkt. Denn es gab unter anderem zwei Go-Pro`s zu gewinnen, doch leider nicht für uns.  Am nächsten Tag kam dann etwas mehr Wind und es wurden noch zwei weitere Läufe gesegelt, doch konnte uns keiner mehr den ersten Platz streitig machen. Direkt im Anschluss an die Regatta wurde das Boot für die offizielle Taufe in Kiel geputzt und eingepackt.

 

4453 23.Young Europeans Sailing Kiel (07.-09.06.14)

Bei dieser Regatta fing der Spaß schon auf der Hinfahrt an und endete auch wieder auf der Auto-bahn. Jeder der schon mal am Rursee war kann sich ungefähr vorstellen, wie weit der Weg nach Kiel ist. Doch nach einer spannenden Anreise, wir hatten natürlich eine Möglichkeit gefunden mit dem I-Pad das Fußball-Weltmeisterschaftsspiel zu gucken (jedoch nur eine Halbzeit, denn das Datenvolumen war aufgebraucht), kamen wir erst spät abends an.

Am nächsten Morgen beeilten wir uns, um pünktlich die Boote aufgebaut zu haben, aber nach der Steuermannsbesprechung herrschte erst mal Ernüchterung, denn es wurde eine Startverschiebung angekündigt. Und so kam es dann auch, der Start wurde immer weiter nach hinten verschoben. Zwar konnte man die Zeit nutzen, um zu faulenzen oder auf der Skimboard-bahn zu fahren, aber ordentlicher Wind wäre uns lieber gewesen.

Die Bootstaufe blieb dann der krönende Tagesabschluss, bei der wir dem Boot den offiziellen Namen PiKaNT gaben und den Abend noch fröhlich ausklingen ließen. Am nächsten Morgen ging es wieder früh los, denn wir mussten zu einer der weiter entfernten Bahnen raussegeln und man plante mit 1-2 Stunden Fahrt bis zur Regattabahn. Auch wenn der Wind beim Rauspaddeln zunächst wieder völlig schwach aussah, wurden wir von dem Wetter in Kiel überrascht.

In kürzester Zeit frischte es auf und es bildeten sich Wellen, mit denen wir bis dahin keinerlei Erfahrung hatten. Trotzdem ging es zunächst recht gut los und es gelang uns sogar zwischenzeitlich das Feld anzuführen, jedoch  war die Konkurrenz stärker als bei den bisherigen Regatten und es war uns nicht möglich ganz vorne mit zu segeln. Auch wenn an diesem Tag der Wind nicht schlecht war, wurden nur zwei Läufe gesegelt, denn es dauerte zwei Stunden, bis ein neuer Kurs gelegt wurde. Und da der Wind über den Tag immer weiter abgenommen hatte, mussten wir schließlich auch noch in den Hafen geschleppt werden. Am nächsten Tag war zunächst wieder kein Wind und wir waren schon enttäuscht so weit gefahren zu sein und doch nur zwei Läufe gesegelt zu haben, doch die Erlösung kam noch.

Ein weiterer Lauf wurde auf einer der inneren Bahnen gesegelt und so konnten wir am Ende mit einem insgesamten 11. Platz für uns zufrieden sein.

 

4453 46. Junioren Euro / Hamburg (03.-07.08.14)

Hoch im Norden fand dieses Jahr die Junioren-Europameisterschaft der Piratenklasse statt. Mit viel Sonne und leider nur wenig Wind zeigte sich die Elbe und das Mühlenberger Loch von seiner freundlichen Seite. Aber obwohl wir morgens richtig früh aufstanden, um die ersten Flut mitnehmen zu können, waren leider nur an  zwei Tagen Wettfahrten möglich, bei denen Winddreher und kleine Windlöcher zusätzlich zur uns unbekannten Strömung eine echte Herausforderungen waren. Der erste Lauf fing mit einem richtig guten Start an und auf der Startkreuz hatten wir zudem einen kleinen Dreher zu unseren Gunsten, sodass wir als erste ums Luvfass gingen und das mit einem bequem Vorsprung. Obwohl die Verfolger etwas aufholen konnten, war es uns möglich in der ersten Wettfahrt auf unserer ersten Junioren-Europameisterschaft einen Sieg nach Hause zu bringen. Am selben Tag kam noch ein 5. Platz hinzu und so waren wir am Abend Tageszweiter.

Am zweiten Segeltag konnten wir unsere Position jedoch leider nicht halten und mit unserem letzten Lauf, einem 24. Platz, vergaben wir die Chance ganz vorne zu sein.

Letztendlich ist der 9.Platz zwar immer noch gut, jedoch haben wir am Ende einen Platz unter den ersten fünf verschenkt.

 

14883274494 0918a06dd2 o17.+8. Föhrer Piraten Cup (09.-10-08.14)  und IDJM auf Föhr (10.-14.08.14)

Von Hamburg ging es nahtlos weiter zur Fähre nach Dagebüll und dort wurden die Boote am Fähranleger mit allen Sachen bepackt, denn die meisten Autos blieben auf dem Festland. Mit Schwung wurden die Hänger auf die Fähre gefahren und in Wyk von den Traktoren sicher an Land gebracht. Die Organisatoren auf Wyk sorgten für einen reibungslosen Ablauf und alles Gepäck erreichte den richtigen Ort. Was in Hamburg an Wind zu wenig war, blies uns auf Föhr stürmisch ins Gesicht. Der Piraten Cup wurde bei guten 7 Windstärken ausgesegelt und wir waren froh, nicht in der Nordsee gebadet zu haben, wie so manch andere Crew.

Auch auf der Jugenddeutschen hielt der stürmische Wind an und so konnten wir die ersten Tage aus Sicherheitsgründen keine Wettfahrten segeln. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch, denn der ausrichtende Wycker Yachtclub sorgte mit sensationellem Essen, toller Organisation an Land und gemütlicher Atmosphäre in der Bootshalle für eine großartige Meisterschaft. Am dritten Tag wurden wir dann endlich aufs Wasser gelassen. Die erste Wettfahrt ging gut los und auf dem letzten Vorwindkurs befanden wir uns auf dem 3.Platz, doch wir wollten mehr. Und somit nahm das Unglück seinen Lauf. Wir wollten mehr Druck im Segel haben, um noch zu den 2. aufzuschließen und sie dann auf der Zielkreuz überholen zu können. Jedoch hatten wir den Baumniederholer zu fest und somit auch zu viel Druck und plötzlich fanden wir uns im Wasser wieder. Wir mussten also feststellen, dass man auch mit unserem neuen Boot kentern kann und das genau im ersten Lauf auf der Jugend Deutschenmeisterschaft. Zwar sollte das unsere einzige Kenterung für dieses Jahr gewesen sein, aber der 3.Platz war natürlich auch weg und so konnten wir am vierten Tag noch einiges aufholen und da der Wind auch etwas nachließ, konnten wir uns nach 8 Wettfahrten, in denen wir uns immer weiter steigerten, am Ende immer noch über den 5. Platz freuen und zudem zum zweiten Mal über den U17-Meister Titel.

 

4453 59. Deutsche Meisterschaft Schwerin (27.-31.08.14)

Besonders reizvoll für uns war neben der Aussicht eine große Regatta mit vielen guten Segler zu besuchen, für uns als Jugendliche auch der Sonderurlaub so kurz nach Beginn des neuen Schuljahres in NRW. Bemerkenswert war auch der Campingplatz, der aus dem Freibad bestand. 

Und wie so typisch für diese Saison ging es erst mal ohne Wind los, der sich jedoch im Laufe der Woche immer wieder mal blicken ließ. Für uns ging es am Donnerstag zusammen mit den Xylon-Seglern an den Start und wir bekamen von den anderen Piratenseglern sogar noch eine kurze Einweisung in das Revier. Wir mussten jedoch direkt am ersten Tag feststellen, dass es uns nicht möglich sein würde, ganz vorne mit zu segeln. Da der eher schwache Wind uns aber sehr in die Hände spielte, gelang es uns aber auch ab und zu mal nach vorne zu segeln und so konnten wir uns in einem Lauf auch einen 11. Platz sichern. Außerdem hatten wir es uns dieses Mal zum Ziel gemacht vor den anderen Jugendbooten zu sein und dies erwies sich auf der Großen Deutschen als gar nicht so schwierig. Nach 7 Wettfahrten, in denen uns gezeigt wurde, dass wir noch einiges trainieren können, landeten wir auf dem 20.Platz, konnten aber den Titel als bestes Jugendboot mitnehmen.

 

Fazit:

In dieser Saison sind wir zu 12 Ranglistenregatten und zwei Trainings mit Christian gefahren und haben über 8500 km zurückgelegt. Die beiden von der KV organisierten Trainings haben uns geholfen, weniger Fehler zu machen und den Umgang mit dem Boot zu optimieren. Das neue Boot hat auch viel dazu beigetragen, dass wir manchmal ganz vorne mitsegeln konnten.

Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Saison mit Regatten und Trainings und besonders auf die Jugenddeutsche, auf der wir den Heimvorteil nutzen und unser Bestes geben wollen. Auf die Saison freuen wir uns außerdem, da wir auch im nächsten Jahr noch mit diesem Boot segeln können, denn es wird vom ABC übernommen. Bedanken wollen wir uns außer bei der KV für das tolle Boot natürlich bei unseren Eltern, aber auch bei unserem Verein, die es uns ermöglicht haben, so viele Erfahrungen beim Segeln zu sammeln. Natürlich darf man aber auch die anderen Piratensegler nicht vergessen, die immer gerne helfen, wenn man Fragen hat. So geht für uns eine wunderschöne Saison zu Ende, an die wir uns gerne erinnern werden.Wir können Fynn und Marie nur bestätigen, dass es unbedingt empfehlenswert ist, sich auf den neuen KV-Piraten zu bewerben, denn es geht wirklich vieles einfacher und das Boot motiviert und hilft, noch besser zu segeln.

 

GER 4453 Tobias & Nick