Freitag, 10. Januar 2025, 16:07 Uhr, Bahnhofsvorplatz Krefeld Uerdingen. Lasse, Tess und Henny werden pünktlich von der Regionalbahn auf den Parkplatz ausgespuckt. Auf die Sekunde genau fährt Sebastian mit dem nächsten Transportvehikel vor. Das ist Timing. Leider mussten wir dann noch auf die von Stau gepeinigte Lotte warten. Währenddessen wurde in Sebastians Kofferraum Tetris gespielt. Mit Zugabe von Lottes Tasche wurde von volumetrischer Füllung in die Kompressionsphase umgeschaltet. Erst unter Nachdruck schloss der Kofferraum vollständig. Zu dritt auf der Rückbank zeigte sich ein ähnlich kompaktes Bild. Dann gings höchst motiviert in den zähfließenden Ruhrpottverkehr. Auf Höhe Münster stellte sich ein Hüngerchen ein, welches nur durch Pizzen der Pizzeria Rialto in Holdorf, Niedersachsen zu stillen war. Zum 50. Jahrestag der Elbtunneleröffnung am 10.01.1975 genießen wir die Fahrt in den echten Norden, bedauern jedoch, dass immer noch kein Dachfenster zum Fische gucken verbaut wurde. Außerdem danken wir TRUDE fürs Buddeln.
Noch einmal eine Stunde später rollen wir in Brunsbüttel (sehr vorsichtig, da glatt) über den Deich. Es ist ar…g kalt. Wir werden herzlich bei der SVB und von einigen Teilnehmern aus Berlin und Wedel begrüßt. Anschließend geht es zum besten Gasthof am Platz, der Pension Ausborm (Danke Sonja & Sven).
Samstag, 11. Januar 2025, 08:00 Uhr 08:07 Uhr 08:21 Uhr: Nach einem formidablen Frühstück zu zehnt gings pünktlich zum Hafen. Dort wurden die beiden America’s Cup würdigen Matchrace Piraten „Turbowilly“ und „Windliese“ aufgeriggt. Von der Brunsbüttler Jugend? Quatsch, von den Öchern und Maria. Fypsi gab in einer exorbitant guten Steuerleutebesprechung das Format der Gruppenphase sowie deren Auslosung bekannt. Die Schwierigkeit der Gruppen war subjektiv nur so semi ausgeglichen.
Dann geht pünktlich das Schöpfwerk aus und der Rurseewind an. Kein Strom und sehr lokale Böen? Heimvorteil. Das erste Match mit zwei Runden Bahnlänge dauert zwölf Minuten – viel zu lang. Die nächsten 27 Matches sehen je nur einmal Luv- und Leefass. So plätschert der Tag sehr angenehm dahin. Die Sonne strahlt herrlich, die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt und die Häufigkeit der Böen nimmt zu. Jede Crew darf mindestens dreimal segeln. Allein dafür hat sich die Anreise schon gelohnt. Kuchen, Punsch und Kartoffelsalat tun ihr Übriges.
Crew „Blaue Kappe macht schnell“ ist in der Vorrunde souverän am Überzeugen. Fast genauso am Überzeugen sind Lotte & Tess (Team Moussaka) und sichern sich den zweiten Platz der Gruppe D (und das schreibe ich nicht nur, weil Tess gerade neben mir sitzt). In den anderen Gruppen sieht das schon spannender aus und nur das Los kann in Gruppe C das Patt lösen.
Als das letzte Match des Tages über die Ziellinie geht, rast ein fypsiförmiger Blitz mit blauer Schwimmweste zum Steg und hechtet an Bord des kleinen Bojenlegerschlauchboots. In auffällig vielen Fuhren werden Verpackungsmaterial und Segler zum und vom Nachtliegeplatz der Boote chauffiert. Der Mann fährt echt gerne Schlauchboot.
Die weitere Abendgestaltung ist schon fast Routine: Frischmachen bei Ausborms, Pizzasuppe ohne Schwapp zum Hafen transportieren und dort genießen. Ein Blick in den gut gefüllten Getränkeraum erlaubt erste Prognosen zum weiteren Verlauf des Abends. Zuerst werden jedoch einige Segler im Kultspiel „Hitster“ mal so richtig demoliert. Sorry. Die Party startet, nachdem alle Tische bei Seite geräumt waren und Timon die Nebelmaschine auf 11/10 gedreht hat. Im dunstigen Aquarium-Clubhaus wurde ordentlich getanzt und gefeiert. Das entstandene Chaos wurde aber schon nach „Angels“ von R. Williams und noch vor dem Schlafen in Hau-Ruck-Aktion minimiert. Viele Hände, schnelles Ende.
Sonntag, 12. Januar 2025, 08:30 Uhr: Nach einer erneut erstaunlich flotten Putzaktion des Clubhauses wurde die bestimmt effizienteste Brötchen-Schmier-Produktionsstraße in B-Büttel feierlich eröffnet. Die nun anstehenden Viertelfinals wurden teilweise etwas crunchy gesegelt: Es hatte sich tatsächlich eine dünne Eisschicht auf dem Wasser gebildet. Die Bedingungen waren denen von Samstag sehr ähnlich, vielleicht war der Wind teilweise sogar noch etwas stärker. Für das erste Halbfinale qualifiziertes sich das Team „Eintracht Spandau“ bestehend aus Michi & Jannik sowie das Team Lasse & Sebastian bestehend aus… naja, trivial, können Sie sich zur Übung selbst herleiten. Dieses Rennen konnten die Berliner Jungs locker für sich entscheiden. Im zweiten Halbfinal standen sich die blaue Kappe und der Phoenix gegenüber. In der Vorstartphase wurde lustig getratscht und in Richtung Elbe getrieben. Vielleicht hätten wir früher umdrehen sollen… Mia & Lenja schafften einen noch recht pünktlichen Start, wobei wir aus Reihe acht mit guten zwanzig Sekunden Abstand keine Schnitte mehr hatten. Cheers, dann halt Rennen um Platz drei gegen Lasse & Sebastian, die immer noch keinen coolen Teamnamen haben. Erneut parkten wir bei Null an der Linie, Lasse fuhr irgendwie. Dann muss jedoch irgendwo ein Klofenster aufgegangen sein oder nordwestlich haben zwei Deichschafe gleichzeitig ausgeatmet und uns eine fantastische Privatböe sowie die Möglichkeit zu diesem Bericht geschenkt.
Zum Finale waren noch einmal alle Crews und Zuschauer auf den Stegen und machten Stimmung. Selten hat man die Chance so nah am Geschehen dran zu sein, ohne sich selbst brüllend eine Lücke an der Startlinie suchen zu müssen. Michi und Jannik legen im ersten Rennen stabil vor. Die beiden gehen mit Geschwindigkeit bei null über die Linie und halten den Vorsprung bis ins Ziel. Die nächste Vorstartphase wird dann wieder spannend. Team Phoenix spielt mit Eintracht Spandau und nutzt das Repertoire der Wettfahrtregeln aus. Jetzt sind die Hamburger Mädels klar im Vorteil und legen neben der Starttaktik auch einen hammer Bootsspeed an den Tag. Gleichstand. Es entscheidet sich alles im letzten Rennen. „Michi hat jetzt Kopf“, kommentiert Patricia. Dafür startet er super. Am Ende kommt es nur auf die Innenraumsituation am Leefass an, die Team Phoenix für sich entscheidet.
Anschließend wurden die Boote mit ordentlich Men- und Womenpower flott aus dem Brackslushy gezogen. Fypsi und Maria beschließen den Wa(h)lpokal 2025 mit einer knackigen Siegerehrung. Team Aachen begibt sich ohne Lasse in den jetzt erstaunlich geräumigen Fahrgastraum von Sebastians Auto und damit auf die turbo flotte Heimfahrt. Trotz Schwindung ist der Kofferraum wieder komplett voll. Was ein Wochenende.
Unsere herzlichen Glückwünsche gehen an die Gewinnerinnen des Wa(h)lpokals 2025 Mia & Lenja sowie Platz zwei Michi & Jannik.
Außerdem bedanken wir uns besonders bei allen teilnehmenden Crews sowie bei den Organisatoren und Helfenden von der SVB. Der Wa(h)lpokal ist eine super Winterveranstaltung und lohnt sich jedes Mal, wir kommen natürlich 2026 wieder.
Liebe Grüße, wir sehen uns im Sommer
Team blaue Kappe macht schnell
Fypsi & Henny