Wie Christian, unser Trainer, uns später erzählte, sind die Berge unter anderem für die besonderen thermischen Verhältnisse verantwortlich, sodass am Morgen ein schwacher Nordwind weht und am Nachmittag der Südwind einsetzt. Während der Woche mussten wir jedoch einsehen, dass der Nordwind sich auf die Seite der Langschläfer schlug und wir somit vormittags nicht segeln gehen konnten. 
Doch am ersten richtigen Tag in Torbole, eine kleinen Stadt weit im Norden des Sees, war erstmal Boot aufbauen, die anderen Piraten begrüßen und Stadt besichtigen angesagt. Währenddessen kam auch Christian mal vorbei, um sich vorzustellen und „Hallo“ zu sagen. 
Dienstags trafen wir uns ganz offiziell um 10 Uhr bei den Booten, bereit es mit den Winden des Sees aufzunehmen. Als wir rausfuhren wurde der Wind immer stärker. Da es auch das erste Mal dieses Jahr wieder auf dem Wasser war, waren kleine Fehler, die zu Kenterungen führen, vorprogrammiert – und kaum auf Raumschotskurs konnte man die umgekippten Piraten zählen. Leider erwischte es uns auch, als wir einen Moment unachtsam waren. Der Spi flog, also irgendwo zwischen Mast und Luvwant, oberhalb der Saling, in den Himmel, der Spibaum verdrehte sich und wir kämpften darum, nicht auch noch zu kentern. Haarscharf schafften wir es uns nicht aufs Schwert stellen zu müssen. Nachdem Steuerfrau ihre Vorschoterin wieder ins Boot gezogen hatte, war das Boot wieder unter Kontrolle und wir versuchten, den Spi zu bergen. Unterdessen hatten auch viele Andere einige Probleme und Christian war damit beschäftigt, bei jedem Team, das in der Klemme steckte, mal vorbei zu sehen. Am Ende des Tages und nach viel Wind und vielen Kämpfen waren alle doch recht geschafft.
Der nächste Tag: Wind war vormittags nicht da, also gab Christian spontan eine kleine Theorie- und Motivationseinheit. Am Nachmittag kam unser Freund, der Südwind, und brachte genug Wind, damit wir mit Spi schön den See runterfliegen konnten – ohne Zwischenfälle wie am Vortag. Nach dem Segeln hatten alle gute Laune und wir trafen uns zum gemeinsamen Essen in einem Restaurant.sam 0527

Am Donnerstag wurde das Wetter noch schöner. Der sonnige Nachmittag gestaltete sich sehr ähnlich wie der letzte und nach einem weiteren schönen Segeltag fandenwir uns diesmal auch mit den Eltern und Geschwistern am Abend im Restaurant ein.

Am Freitag kam der Wind wieder stärker zurück. Wir versuchten uns daher mal mit einem neuen Trimm durchzuschlagen, der wohl leider, wie wir auf dem Wasser feststellen mussten, uns neben erfreulich mehr Höhe auf der Kreuz auch mehr Schräglage einbrachte. Das konnten wir mit unseren kaum 110 Kilo nicht wirklich gebrauchen, aber wir kreuzten trotzdem den See hoch, weil der Wind versprach, dort weniger zu werden. Zwischenzeitlich musste ein Boot leider rein fahren, weil ein Block an der Großschot kaputt ging. Ein anderes Team segelte an dem Tag wegen Krankheit erst später raus und auch andere hatten ihre Gründe reinzufahren. So kam es, dass wir von Zeit zu Zeit auf dem Wasser immer weniger Piraten wurden und Ausschau nach nachkommenden halten mussten. Doch auch dieser Tag war sehr schön.
Der letzte Tag brach an. Viele würden diesen Abend noch nach Hause fahren und so mussten wir unsere letzten Stunden auf dem Wasser bei eher mäßigem Wind genießen. Zum Schluss packten wir unsere Boote wieder ein, verabschiedeten uns von Christian und den Anderen und machten uns fertig für die lange Fahrt nach Hause. p1050287

Alles in allem war es ein sehr schönes Trainingslager. In der Woche haben wir ein ganzes Stück vom See, ein sehr leckeres Restaurant mit guten Pizzen und eine einzige Eisdiele kennengelernt, die wir zusammen halb ausgeräubert haben. Bei seinen Ansprachen setzte Christian vor allem darauf, uns Kommunikation auf dem Boot näherzubringen. Wir haben viele menschliche Sachen gelernt, die wir bestimmt auch außerhalb des Segelns gut gebrauchen können.


Bericht: Melina Schuhl, Karen Jansen (4192)

Diese Maßnahme wurde gefördert aus Etatmitteln der DSV-Seglerjugend.