Wir haben uns als ein Geschwisterteam für den KV-Piraten beworben (wir waren uns im Voraus nicht ganz sicher, ob das funktionieren würde).
Felina hatte bereits seit zwei Jahren Erfahrungen im Piraten gesammelt, konnte aber nicht weiter mit ihrer Segelpartnerin zusammenfahren.
Melissa kam aus dem 470er, wollte aber aus Zeitgründen durch das Abitur und aufgrund der hohen Kosten für z.B. Trainingslager, die Bootsklasse wechseln. Da sie diejenige ist, welche neu in die Bootsklasse kam, werden wir uns hauptsächlich auf ihre Sichtweise beziehen.

4489TaufeDie erste Regatta

Als wir in Tegel zu unserer ersten gemeinsamen Regatta im Piraten anreisten, war ich zunächst überrascht, wie herzlich wir begrüßt wurden. Fast jeder begrüßte sich sofort gegenseitig und erkundigte sich, wer wir sein. Uns wurde von vielen Hilfe angeboten, falls wir Probleme oder Fragen hätten.
Auch auf dem Wasser ging es deutlich fairer zu, als ich es gewohnt war. Es wurde deutlich mehr darauf geachtet, keine Regelverstöße zu begehen oder sich danach selbstständig zu bereinigen. Entgegen meiner Vorurteile gab es doch auch einige Boote, die beim Starten um Positionen kämpften und nach einer Strategie den Kurs absegelten.
Nach unserem ersten Wettfahrttag, tauften wir an Land, gemeinsam mit allen anwesenden Seglern, unser Boot auf den Namen „Flying Dutschman“. Ein Name, der mehrere Fragen aufwarf, jedoch an unser früheres Boot „Black Peal“ angelehnt war.
Insgesamt hinterließ diese Regatta einen sehr positiven Eindruck und bestärkte uns darin, dass ein gemeinsames Segeln im Piraten eine gute Idee gewesen war.

4489GemeinschaftKlassengemeinschaft

Es gibt eine sehr nette Klassengemeinschaft unter den Piratenseglern. Es geht viel um das Miteinander und vor allem an Land nicht um das gegeneinander. Auch Vereinsübergreifend wird viel unternommen, sich auch nach dem segeln getroffen und gegenseitig geholfen. So wurde bei Flaute auch mal eine größere Kartenspielrunde, oder abends eine Party veranstaltet. Auch von der KV gibt es gemeinsame, organisierte Grillabende, sodass man sich dabei untereinander schnell und gut kennenlernt.

4489segeln1Wettkampfsegeln

Einer der Gründe, warum ich in den Piraten wechseln wollte, waren Zeitgründe. Im Jugendbereich der Piratenklasse kann man, nach unserem Eindruck, auch ohne Trainingslager weit kommen, sofern man ein wenig Vorkenntnisse besitzt. Natürlich kommt man auch nicht ganz ohne Training aus. So haben wir, mangels Trainings, bei unserer ersten Regatta doch auch die ein oder andere Spihalse gemacht, bei der die Schoten nicht richtig übernommen wurden. Zum Glück besserte sich unser Zusammenspiel zur Mitte der Saison, sodass uns meistens nur noch kleinere Fehler unterliefen.
Auch gehen wir inzwischen entspannter in eine Wettfahrt. Zu Beginn waren wir ein wenig aufgeregt, wie es laufen würde. Wir konnten die Stärke der Felder nicht einschätzen. Auch wenn Melissa dies ein wenig entspannter sah, waren wir doch beide aufgeregt. Doch auch dies besserte sich. Wo Felina noch zu Beginn nervös im Boot segelte, wenn wir weiter vorne waren, beschränkt sich dies jetzt meist auf die Zeit vor dem Startverfahren. Inzwischen segeln wir mit einem Lächeln durch den Kurs und wir genießen es, dabei zu sein. Diese lockere Atmosphäre in der Gemeinschaft führt dazu, dass es immer wieder Spaß macht eine Piratenregatta zu segeln.
Das Landleben unter den Piraten führt zwar manchmal zu einer kurzen oder einer Nacht mit Ohrstöpseln, doch bietet es auch viel Spaß für alle. Meistens gab es von den Veranstaltern eine hervorragende Bewirtung und viel Toleranz wenn es um eine abendliche Party und Spiele tagsüber ging. So durften wir z.B. zur Junioren-Europameisterschaft eine lange Folie über den Rasen spannen und eingeschmiert mit Seife und Wasser den Hügel herunterrutschen.

4489segeln2Die Bootsklasse

Ich war es aus dem 470er gewohnt, doch einiges zum trimmen zu haben. So war ich positiv überrascht, wie viel man auch im Piraten während der Wettfahrt verstellen konnte. Auch wenn es ein paar Dinge wie z.B. Chocks nicht gab, so boten sich andere Trimmmöglichkeiten, die ich davor nicht gehabt hatte.
Das Fahrgefühl war zunächst ein wenig ungewohnt, ich gewöhnte mich jedoch schnell daran. So hatten wir im Piraten sehr viel Spaß, bei viel Wind über die Wellen zu gleiten und die Böen zu spüren.
Einen kleinen Nachteil gibt es leider beim Transport, durch das Gewicht eines Piraten lassen sich leider nicht so viele Boote auf einmal transportieren und es müssen oft mehrere Autos fahren.

4489SchleppFazit

Insgesamt freuen wir uns sehr, dass wir den KV-Piraten zur Verfügung gestellt bekommen haben. Auch wenn wir im Sommer mehr Hitze als Wasser und Wind hatten, konnten wir viele neue Erfahrungen sammeln und hatten Spaß. Wir freuen uns auf das nächste Jahr und möge der goldene Kevin an uns vorüberziehen.

 

 

 

4489Team