Wenn sich Berlin so langsam aus der Sommerpause und der allgemeinen Urlaubsstimmung zurück meldet, bedeutet es, dass die Schwielochseepokalregatta ansteht. Eine Regatta, die gerade in den Jugendbootsklassen 420er und Laser die erste Regatta nach dem Umstieg aus dem Opti ist und ist übrigens auch die größte Regatta in Brandenburg mit über 150 Booten in 5 Bootsklassen. Martin und ich machten uns am Freitag direkt nach der Arbeit auf den Weg, sammelten unterwegs noch Marcel ein, der eingepackt zwischen Taschen und Zelten etc. die 2h Fahrt ganz gut überstand. Insgesamt hatten 19 Piraten gemeldet und durch 2 kurzfristige Absagen waren wir dann 17 Boote, die um die vorderen Platzierungen kämpfen wollten. Für den Samstag waren 3 Rennen angesetzt und laut Wetterbericht war ein bunter Mix aus Wolken, Sonne, Wind und Windrichtung angesagt.

Auf unserem Kurs sollte es ursprünglich 7 Starts geben. Auf Grund der schwachen Meldezahl bei den Europe und Ixylon wurden diese beiden Bootsklassen jedoch aus dem Programm gestrichen. Somit starteten vor den Piraten nur die Laser Standard, die Laser Radial, die Laser 4.7, die OK-Jollen und die 420er.  Nach einer entsprechend langen Wartezeit und der unglaublich vielen Eindrücke der vorherigen Starts waren nun endlich wir am Start und durften uns bei 8-15 Knoten auf einen Olympischen Kurs begeben, wo man unterwegs fast mehr damit beschäftigt war, die anderen Bootsklassen zu überholen bzw. aus dem Weg zu gehen, anstatt sich auf die Dreher und Windkanten zu konzentrieren. Den Sieg im ersten Rennen holten sich Bernd/Burkhart vor Kai/Marcel und Paul/Bernd. Wir handelten uns im ersten Rennen leider gleich ein Frühstart ein und hatten am Start auch gleich das Gefühl gehabt, dass wir sehr hoch dran waren. Zum zweiten Lauf wurde dann die Startreihenfolge leicht geändert und die 420er sind nach uns gestartet, was die Kreuz wirklich viel angenehmer machte und nicht ganz so voll. Das zweite und dritte Rennen waren vom Prinzip her sehr ähnlich. Lee war am Star bevorteilt und auf der Kreuz musste man eigentlich nur versuchen, im System zu bleiben und geduldig auf den Rückdreher zu warten. Extremschläge wurden eigentlich eher bestraft als belohnt und wenn man durch die Mitte die Dreher gut mitgenommen hat, konnte man auch vorne mit von der Partie sein. Das zweite Rennen entschieden wieder Bernd/Burkhart für sich vor Ulrich/Hannes und uns. Das dritte Rennen ging auch an die beiden Rostocker, gefolgt von Martin und mir und Paul/Willi. Beim Reinsegeln in den Hafen wurden wir dann doch noch von einem kurzen Schauer überrascht bevor wir wieder trocken an Land angekommen sind. Zum Abend hin gab es wie jedes Jahr eine Party mit DJ, genügend Essen und Getränke. Altersübergreifend wurde auch das Tanzbein geschwungen und für manch einen war der Segeltag doch anstrengender als vielleicht gedacht und die Schlafenszeit begann dann schon vor 18 Uhr und endete erst pünktlich zum Frühstück. Liebe Grüße hier nach Schwerin. Am Sontag war es dann nicht mehr ganz so warm mit ca. 18 Grad und wieder einem Mix aus Sonne und Wolken. Der Wind war ähnlich wie am Tag zuvor mit 5-15 Knoten und noch extremeren Drehern mit bis zu 45 Grad. Pünktlich zum Start der vierten Wettfahrt drehte der Wind nach rechts und die Leestarter, wozu wir auch gehörten, hatten erst einmal das Nachsehen. Auf Grund der vielen Dreher war eigentlich immer alles möglich und man musste einfach versuchen, sein Ding zu machen und das gelang Bernd/Burkhart, Claudi/Matthias und uns am besten und wir konnten in dieser Reihenfolge die Luvtonne runden. Im Lauf des Rennens gab es noch einige Positionswechsel, mit Ausnahme von Bernd/Burkhart, die ohne Probleme auch das vierte Rennen für sich entschieden. Wir konnten uns noch auf den 2. Platz verholen gefolgt von Ulrich/Hannes die auf der Zielkreuz noch 4 Boote überholten.  In der 5. und letzten Wettfahrt schlief der Wind auf der Zielkreuz ein und kam mit einem saftigen Dreher nach Links zurück. Zu dem Zeitpunkt lagen Bernd/Burkhart in Führung vor Ulrich/Hannes und uns. Immer wenn der Wind einschläft, bekommen wir das nicht wirklich gebacken, uns noch ins Ziel zu retten. Die Verfolger-Teams, die eigentlich schon deutlich zurück waren kamen immer dichter und überholten uns dann schließlich kurz vor dem Ziel noch. Somit fielen wir auf den 6ten Platz zurück und gaben damit auch den 2. Gesamtplatz aus der Hand. Mehr als verdiente Sieger wurden Bernd und Burkhart mit 5 klaren Siegen, gefolgt von Ulrich und Hannes und Martin und mir.  Ganz großes Lob an den SCS der eine sehr schöne Veranstaltung organisiert und durchgeführt hat. Nächstes Jahr ist die Schwielochseepokalregatta eine Jubiläumsregatta, da sie sich zum 50zigsten Mal wiederholt. Daher an alle Piratensegler: Kommt zum Schwielochsee nicht nur wegen des Segelns, sondern insbesondere wegen des sauguten Frühstücks, der tollen Musik und wenn man eine Siegerehrung erleben will, die regelrecht zelebriert wird, dann ist man beim SCS absolut richtig.

Liebe Grüße & Hacke Beil

GER 4490
Andreas/Martin