Eigentlich wollten wir ja zur Bigge. Da dort aber kaum Meldungen waren, hatten wir uns kurzfristig für den Rursee entschieden. Wir, das sind Finn (13) und Uwe (51) aus Bochum. Den Rursee kannten wir nun schon vom Hackebeil, den ausrichtenden SCJ hingegen noch nicht. Als Student war ich mal auf dem Gelände der RWTH Aachen gewesen, also hatte ich eine grobe Idee davon, dass da so eine Straße durch den Wald am See entlang führt. Allerdings war das dann im Dunklen am Freitagabend ganz schön spannend. Unser alter VW-Bus war sichtlich froh, als wir dann nach der gefühlten 500. Kurve eine Gruppe feiernde junge Menschen erblickten, die uns fröhlich den Weg wiesen. Hier waren wir richtig.
Am nächsten Morgen der Blick aufs Gelände. Eine unermüdliche Truppe von ehrenamtlichen Helfern hatte den SCJ für die große Sause vorbereitet, denn ca. 150 Teilnehmer waren es dann über alle Klassen hinweg. Alles sehr liebevoll und richtig aufwändig. Wer selbst solche Veranstaltungen durchführt, weiß ein Lied davon zu singen. An dieser Stelle vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben.

Der See trug einen großen Trauerrand, war also schon richtig leer. Unser Pirat wurde auf einen Slipwagen geschnallt und sehr, sehr lange nach unten gefahren, bis dann endlich mal etwas Wasser kam. Als Segler an einer Ruhrtalsperre, dem Sorpesee, sind wir da ja Kummer gewohnt, aber so wenig Wasser ist dann selbst für uns ungewöhnlich.

Wir wurden zusammen mit den H-Booten, den Vauriens und einem Yardstick-Feld auf die Reise geschickt. Der Wind war kräftig, für Teichverhältnisse relativ konstant und wir hatten viel Spaß. Altmeister Thomas Schneider mit Bruder Frank war mal wieder souverän dabei, allerdings auf seinem „Zweitpirat“, der das ganze Jahr über im Wasser liegt und auch nicht die neuesten Segel bereithielt. Da sieht man mal, was echtes seglerisches Können so ausmachen kann. Wir waren mit einem 3. und einem 5. ganz gut dabei und segelten nach der zweiten Wettfahrt entspannt zurück.
Am Abend dann ein großes Fest, dass für die Jugendlichen dann bis tief in die Nacht ging. Als mittlerweile älterer Herr habe ich mich schon was früher in den Bus verholt. Man muss dann doch wissen, wann Schluss ist.

Der Sonntag hielt erstmal einen spiegelblanken See für uns bereit. Doch dann kam der Wind doch noch und wir konnten einen schönen 3. Lauf segeln, der für uns mit Platz 2 endete.
Dank gebührt dem Team des SCJ für ein wunderschönes Wochenende.
Gern kommen wir wieder.
Finn und Uwe Hagemann
GER 4417