Auch die ersten Meter auf dem Wasser deuteten noch nicht auf ungemütlichere Bedingungen hin. Im Regattagebiet jenseits der Windabdeckung der Uferböschung pfiff es dann aber in Böen schon ganz ordentlich. Der Kurs war dem Südwestwind entsprechend kurz ausgelegt, dafür aber 2 Dreiecke und 2 Diagonalen um auf die entsprechende Kurslänge zu kommen. Also ein schönes Manöverdreieck um die im Winter eingerosteten Abläufe zahlreich zu trainieren.
HalternaDer erste Lauf wurde dann pünktlich bei zunächst 3-4 Windstärken gestartet. Wir kamen auf der bevorteilten linken Seite gut weg und konnten an 3. Stelle die Luvtonne erreichen. Das Spisetzen klappte dann aber noch nicht so flott und wir haben leider die Boote hinter uns etwas ausgebremst. Zur Halse hat Frank dann vor der Schifte erstmal den Spibaum reingeholt und wusste dann nicht mehr so recht weiter. Dies entspricht dem Ablauf den wir mit unserem Doppelspibaumsystem mehr als 30 Jahre eingeübt haben. Aber seit 3 Jahren haben wir ja das Boot gewechselt und jetzt ist der Ablauf anders. Das hat sich aber offensichtlich noch nicht so automatisiert eingeprägt, dass es am Anfang der Saison direkt abrufbar wäre. Die Halse klappte daher auch nicht so doll und diesmal kostete es ein paar Plätze. Zur zweiten Kreuz ging dann eine kräftige Schauerböe durchs Feld. Hier war sogar das Fieren der Fock angesagt. Das gelang nicht bei allen und so kam es schon auf dieser Kreuz zu Kenterungen. Der Wind hielt auch auf dem nächsten Spigang an. Ben und Michael lagen weit vorn, steuerten jedoch zunächst wieder die Raumtonne an und verloren dadurch etliche Meter. Dafür waren sie die Einzigen, die den Spi zogen. Aber das ging leider nicht gut und so verabschiedeten sie sich mit guten Haltungsnoten in das kalte Wasser des Halterner Sees. Wir konnten die Leetonne als erste runden und die Führung eine Runde lang vor Svenja und Butze verteidigen. Zum Ende der letzten Kreuz erwischte uns dann aber ein fieser Rechtsdreher auf der falschen Seite und so wurde es im Ziel nur Platz 3.
Eine Bucht mit Windabdeckung in der Nähe der Startlinie bot Gelegenheit zur Erholung zwischen den einzelnen Läufen. Dies war sehr angenehm, denn es zog noch die eine oder andere Schauerböe durch.
Nach einem Gesamtrückruf hatten wir auch einen guten zweiten Start und konnten zwischenzeitlich das Feld anführen. Auf dem dritten Spigang waren wir dann aber zu weit links und Svenja und Butze sowie Jakob und Konrad zogen mit einer von rechts einsetzenden Böe vorbei. Nach vorne ging danach leider nichts mehr und nach hinten war der Abstand groß, sodass wir diesen Lauf wieder an Position 3 gemütlich zu Ende segeln konnten.
HalterncZum dritten Lauf ließ uns leider die Startuhr im Stich. Der Fehler konnte zwar mit dem 1 Minuten Signal noch behoben werden, aber ich hatte nicht aufgepasst und wir kamen nicht mehr ganz rechtzeitig zur Linie. Insbesondere nicht zur linken Seite, die durch eine Winddrehung bevorteilt war. Im Feld ist es dann natürlich schwerer, da sie taktischen Möglichkeiten eingeschränkt sind und an den Tonnen mehr Betrieb herrscht. Die Manöver klappten aber immer besser und mit dem 7. Platz waren wir für diese Wettfahrt auch noch ganz zufrieden.
Da es inzwischen schon 17 Uhr durch war, hatte die Wettfahrtleitung ein Einsehen und schickte uns zurück in den Hafen.
Hier zeigte sich dann wieder die hervorragende Betreuung des SCH auch an Land. Es gab Freigetränke für die Segler und der Grill wurde solange betrieben, bis alle satt waren. Wettfahrtleiter Stefan Riedl und seine Crew hatten auf dem Wasser, wie jedes Jahr, zahlreiche Bilder geschossen, die dann abends auf die Zeltwand proji9ziert wurden. Hier wurde dann die eine oder andere spektakuläre Situation nochmal durchdiskutiert.
Die Ergebnisliste nach drei Läufen zeigte Jakob und Konrad mit den Plätzen 1, 2, 1 klar in Front vor Svenja und Butze mit 4, 1, 4 und uns mit 3, 3, 7. Dahinter dann Jonas und Falko mit 6, 7, 2. Alle anderen hatten einen größeren Abstand. Aber für den Sonntag waren noch 2 Läufe vorgesehen. Es gab also noch einige Möglichkeiten den ungeliebten Berichteschreiberplatz zu verlassen.
Sonntagmorgen starteten Frank und ich erstmal wieder mit der für uns schon obligatorischen Joggingrunde um den See. Mit etwas mehr als 8 Kilometer und schönen Ausblicken ist es eine sehr schöne Strecke die nach dem reichhaltigen Abendessen genau den richtigen Appetit für das Frühstücksbüffet des SCH macht.
Um 10:30 Uhr ging es dann wieder an den Start zur vierten Wettfahrt. Der Wind hatte auf West gedreht und damit waren auch wieder längere Kurse möglich mit Wind so um 2-3 in Böen vielleicht auch mal etwas mehr. Für uns klappte es gut. Zweiter an der ersten Tonne und dann auf der zweiten Kreuz ganz nach vorne. Auf der letzten Kreuz wurde es dann nochmal knapp, weil ein starker Linksdreher die Konkurrenz nochmal auf Tuchfühlung brachte. Wir konnten aber vorne bleiben und da der Dreher durchhielt war für die letzte Runde nur noch Straßenbahn fahren angesagt. Überholspuren gab es da nicht mehr.
Jakob und Konrad hatten es für den letzten Lauf nochmal spannend gemacht. Mit einem 18. Platz im 4. Lauf war nach der eindrucksvollen Serie 1, 2, 1 vom Vortag noch alles drin. Sowohl nach vorne als auch nach hinten. Svenja und Butze lagen mit 4, 1, 4, 3 knapp vor uns mit 3, 3, 7, 1, aber wir hatten den besseren Streicher.
Zum letzten Lauf hatte sich der Wind dann wieder begradigt. Der Kurs musste nicht verlegt werden. Unser Start klappte wieder gut und es sah zunächst auf der von uns gewählten rechten Seite auch ganz gut aus. Aber dann kam eine Böe von links und damit reichte es nur zu Platz 5 an der ersten Tonne. Alle entscheidenden Akteure lagen vor uns und wir fanden auch keine Überholspur mehr. Ein Angriff auf dem Vorwindkurs ging eher nach hinten los und wir mussten den 5. Platz auf der letzten Kreuz noch gegen Daddy und Franz-Werner verteidigen, die mit ihren neuen Segeln einen guten Speed fuhren. Den Lauf gewonnen haben Ben und Michael, die damit ihre Wasserung vom Vortag vergessen machten. Jakob und Konrad behielten die Nerven und blieben mit einem 4. Platz klar vorne. Für uns blieb immerhin der Berichteschreiberplatz und Svenja und Butze platzierten sich mit der konstantesten Serie auf Platz 2. Hinter uns dann auf Platz 4 Carsten und Annika, für die mit drei starken 2. Plätzen bei günstigerer Konstellation auch ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen wäre.
Die Zeit zur Siegerehrung wurde dann noch mit Waffeln, Kirschen und Sahne versüßt.
Vielen Dank an den SCH und insbesondere den Familien Riedl Leuenstern und Gerber sowie Steffen Köhler die einen ganz tollen Job gemacht haben und für uns wieder einmal ein perfektes Regattawochenende organisiert haben.
GER 4267 Thomas & Frank

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