Auch die ersten Meter auf dem Wasser deuteten noch nicht auf ungemütlichere Bedingungen hin. Im Regattagebiet jenseits der Windabdeckung der Uferböschung pfiff es dann aber in Böen schon ganz ordentlich. Der Kurs war dem Südwestwind entsprechend kurz ausgelegt, dafür aber 2 Dreiecke und 2 Diagonalen um auf die entsprechende Kurslänge zu kommen. Also ein schönes Manöverdreieck um die im Winter eingerosteten Abläufe zahlreich zu trainieren.
Eine Bucht mit Windabdeckung in der Nähe der Startlinie bot Gelegenheit zur Erholung zwischen den einzelnen Läufen. Dies war sehr angenehm, denn es zog noch die eine oder andere Schauerböe durch.
Nach einem Gesamtrückruf hatten wir auch einen guten zweiten Start und konnten zwischenzeitlich das Feld anführen. Auf dem dritten Spigang waren wir dann aber zu weit links und Svenja und Butze sowie Jakob und Konrad zogen mit einer von rechts einsetzenden Böe vorbei. Nach vorne ging danach leider nichts mehr und nach hinten war der Abstand groß, sodass wir diesen Lauf wieder an Position 3 gemütlich zu Ende segeln konnten.
Da es inzwischen schon 17 Uhr durch war, hatte die Wettfahrtleitung ein Einsehen und schickte uns zurück in den Hafen.
Hier zeigte sich dann wieder die hervorragende Betreuung des SCH auch an Land. Es gab Freigetränke für die Segler und der Grill wurde solange betrieben, bis alle satt waren. Wettfahrtleiter Stefan Riedl und seine Crew hatten auf dem Wasser, wie jedes Jahr, zahlreiche Bilder geschossen, die dann abends auf die Zeltwand proji9ziert wurden. Hier wurde dann die eine oder andere spektakuläre Situation nochmal durchdiskutiert.
Die Ergebnisliste nach drei Läufen zeigte Jakob und Konrad mit den Plätzen 1, 2, 1 klar in Front vor Svenja und Butze mit 4, 1, 4 und uns mit 3, 3, 7. Dahinter dann Jonas und Falko mit 6, 7, 2. Alle anderen hatten einen größeren Abstand. Aber für den Sonntag waren noch 2 Läufe vorgesehen. Es gab also noch einige Möglichkeiten den ungeliebten Berichteschreiberplatz zu verlassen.
Sonntagmorgen starteten Frank und ich erstmal wieder mit der für uns schon obligatorischen Joggingrunde um den See. Mit etwas mehr als 8 Kilometer und schönen Ausblicken ist es eine sehr schöne Strecke die nach dem reichhaltigen Abendessen genau den richtigen Appetit für das Frühstücksbüffet des SCH macht.
Um 10:30 Uhr ging es dann wieder an den Start zur vierten Wettfahrt. Der Wind hatte auf West gedreht und damit waren auch wieder längere Kurse möglich mit Wind so um 2-3 in Böen vielleicht auch mal etwas mehr. Für uns klappte es gut. Zweiter an der ersten Tonne und dann auf der zweiten Kreuz ganz nach vorne. Auf der letzten Kreuz wurde es dann nochmal knapp, weil ein starker Linksdreher die Konkurrenz nochmal auf Tuchfühlung brachte. Wir konnten aber vorne bleiben und da der Dreher durchhielt war für die letzte Runde nur noch Straßenbahn fahren angesagt. Überholspuren gab es da nicht mehr.
Jakob und Konrad hatten es für den letzten Lauf nochmal spannend gemacht. Mit einem 18. Platz im 4. Lauf war nach der eindrucksvollen Serie 1, 2, 1 vom Vortag noch alles drin. Sowohl nach vorne als auch nach hinten. Svenja und Butze lagen mit 4, 1, 4, 3 knapp vor uns mit 3, 3, 7, 1, aber wir hatten den besseren Streicher.
Zum letzten Lauf hatte sich der Wind dann wieder begradigt. Der Kurs musste nicht verlegt werden. Unser Start klappte wieder gut und es sah zunächst auf der von uns gewählten rechten Seite auch ganz gut aus. Aber dann kam eine Böe von links und damit reichte es nur zu Platz 5 an der ersten Tonne. Alle entscheidenden Akteure lagen vor uns und wir fanden auch keine Überholspur mehr. Ein Angriff auf dem Vorwindkurs ging eher nach hinten los und wir mussten den 5. Platz auf der letzten Kreuz noch gegen Daddy und Franz-Werner verteidigen, die mit ihren neuen Segeln einen guten Speed fuhren. Den Lauf gewonnen haben Ben und Michael, die damit ihre Wasserung vom Vortag vergessen machten. Jakob und Konrad behielten die Nerven und blieben mit einem 4. Platz klar vorne. Für uns blieb immerhin der Berichteschreiberplatz und Svenja und Butze platzierten sich mit der konstantesten Serie auf Platz 2. Hinter uns dann auf Platz 4 Carsten und Annika, für die mit drei starken 2. Plätzen bei günstigerer Konstellation auch ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen wäre.
Die Zeit zur Siegerehrung wurde dann noch mit Waffeln, Kirschen und Sahne versüßt.
Vielen Dank an den SCH und insbesondere den Familien Riedl Leuenstern und Gerber sowie Steffen Köhler die einen ganz tollen Job gemacht haben und für uns wieder einmal ein perfektes Regattawochenende organisiert haben.
GER 4267 Thomas & Frank
