Nachdem der Goldene Pfingstbusch in den vergangenen Jahren immer ein fester Bestandteil unserer Saisonplanung gewesen war, hatten wir in 2017 einige Bedenken, ob sich die Teilnahme lohnen würde. Auf der einen Seite hatte uns das fahrlässige Handeln der Wettfahrtleitung bei einer heftigen Gewitterfront im letzten Jahr abgeschreckt. Auf der anderen Seite bekommt man ja traditionell beim Pfingstbusch für das üppige Meldegeld an Land eher wenig zu bieten. Schlussendlich gaben das gute Regattarevier und die Hoffnung auf ein frühsommerliches Wochenende dann doch den Ausschlag für Kiel und wir machten uns hochmotiviert auf die Reise in den hohen Norden.
In Schilksee angekommen wurden wir von (relativ) warmen Temperaturen und annehmbaren Windverhältnissen begrüßt. So begaben wir uns dann auch frohen Mutes aufs Wasser um den weiten Weg auf die Regattabahn anzutreten. Leider hatte sich die lange Anfahrt an diesem Tag für uns nicht wirklich gelohnt. Nach einem aus unserer Sicht nicht ganz zufriedenstellenden ersten Lauf musste die zweite Wettfahrt wegen einer Gewitterwarnung abgebrochen werden. Diesmal wurden die Teilnehmer jedoch rechtzeitig gewarnt und sogar bereitwillig auch von anderen Trainerbooten in den Hafen geschleppt. An Land kam dann noch eine weitere Ernüchterung dazu. Nach den turbulenten Vorkommnissen im letzten Jahr hatte der Veranstalter die Teilnehmer  beim diesjährigen Pfingstbusch angewiesen, sich bei Verlassen des Hafens ab- und bei Rückkehr wieder anzumelden. Obwohl dieses System nicht allzu kompliziert war, sorgte es einigen Teilnehmern für Verwirrung. So auch bei uns. Anstatt unsere Nummernkarte in einen dafür vorgesehenen Behälter zu werfen, nahmen wir sie einfach mit an Bord. Dadurch fühlte sich die Jury dann genötigt, gegen uns und eine Reihe anderer Crews zu protestieren und schlussendlich eine 20% Strafe zu verhängen. Angesichts der Tatsache, dass diese „Sicherheitsvorkehrung“ in Kiel zum ersten Mal getroffen wurde, hätte man es hier aus unserer Sicht auch bei einer Ermahnung belassen können. Einfluss auf unser Endergebnis hatte dieses anfängliche Missgeschick dann zum Glück jedoch nicht mehr. Nach dem ersten Wettkampftag stand also erst einmal nur eine Wettfahrt zu Buche, die Svenja und Butze souverän für sich entschieden hatten. Infolgedessen war für Sonntag dann ein knackiges Programm mit vier Läufen angesetzt. Zum Glück spielte das Wetter mit und die Rennen konnten bei strahlendem Sonnenschein und 4-5 Windstärken zügig und reibungslos über die Bühne gebracht werden. Auch die vier Läufe am Sonntag wurden alle von Svenja und Butze gewonnen, sodass die beiden schon vor den zwei für Montag angesetzten Wettfahrten so gut wie durch waren. Auch durch einen 6. Platz im vorletzten Rennen konnten sie es dann nicht mehr wirklich spannend machen. Mit einem Sieg im letzten Lauf krönten sie ihre beeindruckende Serie und fuhren den absolut verdienten Gesamtsieg ein. Herzlichen Glückwunsch! Knapper wurde es dahinter. Durch einen Sieg in der vorletzten Wettfahrt konnten sich Gunter und Andreas auf den zweiten Platz vorschieben und uns bei Punktgleichheit auf den mehr oder minder begehrten Berichtschreiber-Platz verweisen. Mit diesem Ergebnis und einem überaus nützlichen Pokal in Form einer Weinkaraffe im Gepäck machten wir uns also zufrieden auf die Heimfahrt nach Münster.
Ungeachtet des hohen Meldegeldes war der diesjährige Pfingstbusch insgesamt also doch eine gelungene Veranstaltung, was jedoch zum überwiegenden Teil dem hervorragenden Regattarevier  und der bekannt geselligen Atmosphäre auf dem Zeltplatz geschuldet war. Für uns machen diese Faktoren jedoch ein fehlendes Beiprogramm oder rundum sorglos Verpflegung an Land mehr als wett, weshalb wir auch in Zukunft gerne wieder nach Kiel kommen werden.
Beste Grüße
Konrad und Jakob