Bei der Urlaubsplanung für 2019 stellte mein Skipper schon letztes Jahr fest, dass er Ostern zwar auf hoher See, aber nicht auf den Tegeler Gewässern unterwegs sein würde. Ich würde ohne Gunter die Berliner Meisterschaft aussegeln ??? Also wurde nach einem Blick in die Familienrunde Daniel als Steuermann für den Preis der Malche beim TSC auserkoren. Nun gut, ich würde auch mit jüngerem Personal an der Pinne klarkommen. Stammvorschoter Oliver sollte unser Team komplettieren.

Gunter brachte mich dann noch zeitig in den TSC und baute mich zur Sicherheit auf, damit schon mal die ersten Hürden für das neue Team aus dem Weg waren. Damit konnte ich dann die Woche vor der Wettfahrt den anderen Booten beim Trainingslager zuschauen, bei dem oft mit heftigem Wind zu kämpfen war. Für die Wettkampftage war wenig Wind vorhergesagt und so sollte es auch kommen.

Freitag reiste meine Crew, der eine früher, der andere später, an und wir bereiteten uns auf den Regattatag vor. Bei meinen menschlichen Mitseglern bestand das unter anderem aus dem Verstauen der zwei Sherry Flaschen; ich meditierte hingegen, um mit maximaler mentaler Power ins Rennen gehen zu können. Nach dem Auslaufen verlegte sich das Startschiff noch mehrfach wegen der drehenden Winde und wir konnten einige Startübungen fahren. Eine längere Pause unter AP nutzte ich für ein Anlegen bei den Südufervereinen und einem kurzem Plausch mit den dort liegenden Schiffen. Dann gelang endich ein Start; zunächst lief es gut nach links raus für uns, dann „tegelte“ es jedoch, das Feld rechts fuhr vor und an der Luvtonne waren kaum noch Boote hinter uns. Am Ende kam nach einer Aufholjagd ein 7. Platz dabei raus. Der zweite gelungene Start unter Flagge U wurde von verwirrenden Signalen begleitet; ich beschloss zurückzufahren um mal beim Startschiff nach dem Rechten zu schauen, alles schien ok, also nahm ich die Verfolgung des Feldes auf. Daniel „groovde“ sich immer besser ein und wir jagden vor bis auf den … wiederum 7. Platz. Bei der 3. Wettfahrt kam ich beim Start gut weg und auch die Raumschotkurse liefen nicht schlecht, am Ende stand ein 3. Platz.

Im Hafen wurden meine Segler mit Stegwurst begrüßt. Es fand die Neu-Namensgebung des KV – Piraten statt: allzeit gute Fahrt für „FRIPPA“. Die Menschen feierten ordentlich mit Sekt, es enstand dabei die Challenge den Sektkorken möglichst hoch zu schiessen und aufzufangen.

In der Nacht wurde es recht kühl, ich fror etwas unter meiner Persenning und wir Boote rückten eng aneinander. Früh morgens machte sich dann der Fuchs und wohl anderes Getier über die Partyreste her und sorgte für Unordnung zwischen den Booten.

Meine Crew frühstückte am Edingerschen Bus, ich war nicht motiviert die Fock zu setzen, was sich als richtige Entscheidung herausstellen sollte. Erstmal wurde AP gesetzt und wir warteten an Land und genossen die Sonne. Dann wurden die TSC SUP Boards aus dem Schuppen geholt und auch meine Crew beteiligte sich bei der Paddelei. Gegen 14:00 Uhr wurde dann der Start der nächsten Wettfahrt auf Sonntag verschoben, die Windvorhersage versprach kaum segelbare Verhältnisse, also überlegte ich mir schonmal, was ich in einem Bericht schreiben könnte.

Abends gab es Chili con Carne und bis spät in die Nacht wurde gefeiert. Oliver machte noch einen Spaziergang nach Tegel und Daniel zog es in die Berliner Innenstadt. In der Nacht wurde dann eines der Boote entführt und an eine Takeltonne gelegt, auch mit Reifen wurden verschiedene Spielereien veranstaltet.

Am Sonntag morgen wurde ich gegen 7:00 Uhr durch Glockengeläut und lautstark in Tegel startende Flugzeuge geweckt. Die Flotte lief aus und die Wettfahrtleitung bemühte sich ernsthaft aus den schwierigen Windverhältnissen eine Wettfahrt rauszuholen. Eine längere Pause nutzte Daniel, um sich für dringende Geschäfte an Land shuttlen zu lassen. Als er wieder zurückgebracht wurde, ertönte auf dem Startschiff das Verschiebungssignal: AP über A, heute kein Rennen mehr. Damit stand unser 3. Platz fest.

Zur Siegerehrung gab es Schokoosterhasen, die wegen der starken Sonneneinstrahlung teilweise gleich verzehrt wurden. Ausserdem Taschen für die Preisträger und Osterei-Preise, sowie Meisterschaftsurkunden. Gewonnen hat die Mannschaft Schröter/Hoff (BERND), zweiter wurden E. Kliche / J. Kliche von der TSV. Gratulation auch an die Siegerinnen der
Jugendwertung: Lea Baur / Lilly Neumann (BSC/MSC). Dank gilt dem TSC für eine tolle Ausrichtung und dem CNFT für die Campingmöglichkeit.

Beil GER-4202 BÄRCHEN