Informationen
- Die Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM) finden regelmäßig im Abstand von vier Jahren für alle deutschen Jugendmeisterschaftsklassen statt.
- Zur Veranstaltung in Kiel werden bis zu 950 Boote mit ca. 1.200 Aktiven und eine Vielzahl von unterstützenden Personen erwartet.
- an den fünf Wettfahrttagen sind je nach Klasse zwischen 14 und 25 Wettfahrten geplant (Ausnahme Europe: 11 Wettfahrten an vier Tagen)
- 7 Wettfahrtgebiete / über 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
- Unterstützung u.a. durch Norddeutscher Regatta Verein, Verein Seglerhaus am Wannsee, Stadt Kiel, Sportboothafen Kiel GmbH und verschiedene weitere Institutionen und Vereine
Berechnung der Rangliste
Um sich für die Teilnahme an der GIDJM zu qualifizieren, muss man in der Aktuellen Rangliste (Qualifikationsrangliste) mit einer bestimmten Punktzahl aus 9 Wertungen geführt werden.
- Berechnung erfolgt nach DSV-Ranglistenordnung https://www.dsv.org/app/uploads/Ordnungsvorschriften-Regattasegeln-gueltig-ab-2021-05-01.pdf
- Die Klassenvereinigungen vergeben für Ranglistenregatten einen Ranglistenfaktor. Mit diesem Faktor und einigen weiteren Werten kann man die Punkte, die man bei einer Regatta „gesammelt“ hat selbst berechnen.
- Diese Punkte werden je nach Zahl der gesegelten Wettfahrten und der Anzahl der (ausgeschriebenen) Wettfahrttage mehrfach gewertet und gehen mit diesem „Multiplikator“ (m) in die Rangliste ein.
- Die Ranglistenpunktzahl ist das Mittel aus den neun besten Wertungen.
Beispiel:
Bei einer für zwei Tage ausgeschriebenen Regatta mit einem Ranglistenfaktor von 1,10 sind 25 Boote mindestens einmal durchs Ziel gegangen. Insgesamt wurden vier Wettfahrten gesegelt. Das eigene Ergebnis bei dieser Regatta war der fünfte Platz.
- Berechnungsformel: RA = f * 100 * ( (s + 1 -x) : s )
f = Ranglistenfaktor
s = Zahl der Boote, die mindestens einmal durchs Ziel gegangen sind
x = eigenes Ergebnis in der Regatta - RA = 1,10 * 100 * ( (25 + 1 -5) : 25 ) = 92,40 Punkte
- da vier Wettfahrten gesegelt worden sind, können diese Punkte bis zu 4-mal in die Ranglistenpunktzahl eingehen
- zu berücksichtigende Ranglistenpunkte für diese Regatta sind also RA * m und somit 369,60 Punkte (92,40 Punkte * 4)
- Ist man nun noch zwei weiteren Regatten gewesen und hat dort bei jeweils drei gesegelten Wettfahrten einmal 55,00 Punkte und einmal 27,20 Punkte ersegelt, ergibt sich für die Ranglistenpunktzahl (R) folgende Berechnung:
- R = (92,40 * 4) + (55,00 * 3) + (27,20 *2) / 9 = 65,444
- Hinweis: Da die Ranglistenpunktzahl das Mittel aus den neun besten Wertungen ist, wird das schlechteste Ergebnis (hier die 27,20 Punkte) nur zweimal berücksichtigt, da mit den anderen beiden Ergebnissen bereits sieben Wertungen eingebracht werden
Anmerkung: Mehr Informationen sowie einen Ranglistenpunkte-Rechner findet Ihr hier: Ranglistenpunkte berechnen
Meldeberechtigung / Qualifikation
- In den meisten Klassen sind Segler*innen meldeberechtigt, wenn sie in der Aktuellen Rangliste (Qualifikationsrangliste) mit mindestens 25 Punkten aus 9 Wertungen geführt werden
- Ausnahmen:
- 420er: hier sind mindestens 40 Punkte aus 9 Wertungen erforderlich
- Optimist: hier sind mindestens 50 Punkte aus 9 Wertungen erforderlich
- Windsurfen (Open Windfoil Youth und Techno 293): hier sind 5 Wertungen in der Rangliste ausreichend
- Aktuelle Rangliste (Qualifikationsrangliste) ist die Rangliste für den Zeitraum 15. Juli 2021 bis 14. Juli 2022
- Ausnahme: für die Europe-Klasse gilt der Zeitraum 16.07.2021 -15.07.2022
Anmerkung: die aktuelle Rangliste der Piraten findet ihr hier: IDJM Qualifikationsrangliste 2022
Teilnahmeberechtigung
- Teilnahmeberechtigt ist in den jeweiligen Klassen eine bestimmte Anzahl an Seglerinnen und Seglern in der Reihenfolge der Aktuellen Rangliste, der sog. Qualifikationsrangliste.
- maximale Teilnehmerzahlen für deutsche Teilnehmer*innen:
- 29er: 88 deutsche Boote
- 420er und ILCA 4: 96 deutsche Boote
- Cadet, Europe, O´pen Skiff, Pirat und Teeny: 48 deutsche Boote
- ILCA 6: 144 deutsche Boote
- Optimist: 192 deutsche Boote
- Wichtig: es steht erst am 15. Juli 2022 abschließend fest, welche Segler und Seglerinnen bei der GIDJM starten dürfen
- Deutsche Jugendmeister(innen) 2021 sind immer teilnahmeberechtigt
Beispiel 1 (Segler*innen aus den Top 50 der Rangliste melden spät)
- für die Teilnahme an der GIDJM gilt nicht die Reihenfolge des Eingangs der Meldung, sondern die Ranglistenposition
- Wer also als 22. Boot gemeldet hat und auf der Meldeliste steht, in der Rangliste aber auf einem Platz außerhalb der maximalen Teilnehmerzahl geführt wird, kann sich noch nicht sicher sein, dass er auch mitsegeln darf, wenn Segler*innen, die in der Rangliste auf einer besseren Position geführt werden, noch nicht gemeldet haben.
- Die endgültigen Teilnehmer*innen stehen also erst am 15. Juli 2022 fest.
Beispiel 2 (es melden nur wenige ausländische Boote)
- aufgrund der Regelung in den Ordnungsvorschriften hat der Jugendobmann 20% der Startplätze für ausländische Seglerinnen und Segler vorgesehen
- Melden nun in einer Klasse weniger ausländische Boote als erwartet, so dass von den internationalen Plätzen nicht alle in Anspruch genommen werden, rückt die entsprechende Anzahl deutscher Boote dieser Klasse auf der Grundlage ihrer Ranglistenpositionen nach.
Beispiel 3 (es melden sehr viele ausländische Boote)
- Melden nun in einer Klasse weniger ausländische Boote als erwartet, so dass von den internationalen Plätzen nicht alle in Anspruch genommen werden, rückt die entsprechende Anzahl deutscher Boote dieser Klasse auf der Grundlage ihrer Ranglistenpositionen nach.
Meldung
- Meldungen zur GIDJM sind seit dem 23. Februar 2022 möglich
- Wer bis zum 1. Juni 2022 meldet, zahlt das ermäßigte Meldegeld, danach erhöht sich das Meldegeld ab dem 2. Juni und nochmals ab dem 11. Juli.
- Es empfiehlt sich frühzeitig zu melden, auch wenn man noch nicht sicher qualifiziert ist; dies hilft auch dem durchführenden Vereinen bei seinen Planungen.
- Wenn gemeldete Boote das Qualifikationskriterium (Mindestranglistenpunktzahl) zum Qualifikationsschluss nicht erfüllen, wird ihre Meldung zurückgewiesen und sie erhalten das Meldegeld in voller Höhe zurück.
häufige Fragen
Qualifikation
In welchem Zeitraum muss ich die Qualifikation ersegelt haben?
Qualifikationszeitraum ist 15. Juli 2021 bis 14. Juli 2022; Regatten, die in diesem Zeitraum durchgeführt worden sind zählen für die Qualifikation
Gibt es eine Ausnahme, wenn ich die Mindestranglistenpunktzahl nicht erfülle?
Ja; die Kriterien gelten nicht für Deutsche Jugendmeister(innen) des Jahres 2021; eine weitere Ausnahme regelt Anlage 1 zur Meisterschaftsordnung, dort Ziffer 8.1.6 (wenn niemand aus einem Landesseglerverband die Mindestranglistenpunktzahl erreicht, kann der Landesjugendobmann einen Steuermann oder eine Steuerfrau mit mindestens neun Ranglistenwertungen benennen.
Teilnahmeberechtigung
Kann ich mit Sicherheit bei der GIDJM starten, wenn ich die Mindestranglistenpunktzahl knapp erreicht habe?
Leider nein; die Teilnahmeberechtigung richtet sich nach der Position in der Aktuellen Rangliste; wer nur knapp qualifiziert ist, erfährt erst am 15. Juli, ob er/sie starten darf
Was passiert, wenn der Ranglistenerste seine Meldung zurückzieht?
Ziehen Boote ihre Meldung zurück, so rückt das jeweils in der Rangliste bestplatzierte gemeldete Boot nach und erhält diesen Startplatz.
Meldung / Meldegeld
Ich bin erst im Herbst 2021 in meine aktuelle Klasse umgestiegen und werde die Mindestranglistenpunktzahl erst Mitte Juni erreicht haben. Kann ich trotzdem jetzt schon melden?
Ja; die Meldung ist jederzeit möglich. Sollte die Qualifikation nicht erreicht werden, wird die Meldung zurückgewiesen und das Meldegeld voll erstattet.
„Ranglistenschluss“ ist am 14. Juli 2022, das Meldegeld für „Spätbucher“ ist aber bereits ab dem 11. Juli 2022 zu zahlen. Weshalb ist das so?
Die letzten Regatten, die für die Aktuelle Rangliste gewertet werden, finden am Wochenende 10./11. Juli 2022 statt; wer sich dort noch qualifiziert, kann noch am Sonntagabend melden; wenn er nicht bereits bis zum 1. Juni 2022 vorsorglich als Frühbucher“ gemeldet hat.
Das Meldegeld für die GIDJM 2022 ist höher als das Meldegeld für die IDJM in meiner Klasse im vergangenen Jahr. Woran liegt das?
Eine Großveranstaltung wie die GIDJM hat eine ganz andere Kostenstruktur als eine IDJM, die für eine einzelne Klasse direkt auf dem Vereinsgelände durchgeführt wird. Dies liegt am höheren logistischen Aufwand sowie an den Kosten für Material, Liegeplätze, Bootscharter uvm.
Ich habe gehört, dass man selbst bei Welt- und Europameisterschaften weniger Meldegeld zahlt. Stimmt das?
Nein. Ein Überblick über alle teilnehmenden Klassen zeigt, dass sich die Meldegelder für Welt- und Europameisterschaften in den Klassen auf Beträge zwischen 200,-€ (Einhand) bis 500,-€ (Zweihand) belaufen.
