Der Pirat – ein Boot für Nachwuchssegler?

Robin1Erfahrungsbericht von Petra Call über den Einstieg ihres Sohnes in die Piratenklasse:

Als Robin letztes Jahr mit seinen 13 Jahren beschloss mit Vorschoter Henrik (14 Jahre) es dem großen Bruder (damals 15) gleich zu tun und auf den Piraten umzusteigen, hatte ich so meine Zweifel. Der Abstand zu den anderen Jugendteams bis 19 war doch recht groß und ich hatte die Piraten bei der IDJM  in Borgwedel an der Schlei als feier- und recht trinkfeste fröhliche Zeitgenossen kennengelernt. Ob das nicht ein bischen früh war?

Doch schon auf der ersten Regatta in Haltern am See, keiner reinen Jugendregatta,  war ich beeindruckt, wie selbstverständlich die älteren Seglern „den Kleinen“ z.B. beim Maststellen halfen und sie einfach dabei waren. In Ribnitz Dammgarten auf der IDJM 2013 waren alle Jugendklassen anwesend, aber nur die Piraten zelteten gemeinsam an der Boxerhalle und hatten auch darüber hinaus einen tollen Zusammenhalt, den man bei den anderen Klassen vergeblich suchen konnte. Besonders beeindruckt hat mich die Hilfsbereitschaft, als die Kinder ein Problem mit dem Großfall hatten und ein „fremder“ Trainer ihnen mit Muskelkraft und Werkzeug zur Seite stand, schnell den Mast mit ihnen legte und dafür sorgte, dass die beiden noch rechtzeitig ihren Weg zur Regattabahn antreten konnten. Das ist nicht überall selbstverständlich!

Anderthalb Jahre und etliche Wochenenden an schönen Gewässern mit gastfreundlichen Menschen später ist die Eingangsfrage klar beantwortet:
Ich könnte mir keine bessere Bootsklasse für Nachwuchssegler vorstellen. Es macht Spaß die „Jugendlichen“ zu Regatten zu fahren, auch wenn es manchmal recht zeitintensiv ist, und mitzukriegen, wie nett sie miteinander umgehen und sich auf die Wiedersehen freuen. Man gönnt den anderen einen Sieg oder die gute Platzierung, wenn es bei einem selbst mal nicht so gut gelaufen ist genauso, wie man sich gemeinsam über einen guten Platz freut. Eine tolle Klasse, die unbedingt Jugendboot bleiben muss!!!

 

Petra Call